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Moviebreak Monatsrückblick: Mai

von Levin Günther

1. Highlights aus den Kinosälen:

Augenblicke: Gesichter einer Reise: Agnès Varda bleibt nach wie vor in Höchstform und zelebriert die Kunst, die Menschheit, die Liebe, das Medium Film, ihren Compagnon JR, undundund. Ein rundum herzlicher Film. Jetzt im Kino!

Da ich, wie ihr hier erfahrt, auf dem Japan Filmfest unterwegs war:

Violator: Ein im besten Sinne verrückter und im bittersten Sinne zu ehrlicher Film über eine suizidsüchtige Gesellschaft.

Yamato (California): Ein Sozialdrama über eine Möchtegern-Rapperin in einer japanischen Kleinstadt, die verwaltungstechnisch noch immer zu Kalifornien, USA, gehört. Vereint werden träumerische Sequenzen mit ungelenken Botschaften und einer wunderbar auserzählten Freundschaft zweier Mädchen.

Crying Bitch: Der einzig wahre Film über das Ende von Beziehungen. Punkt. Tritt in die Eier.

2. Flops aus den Kinosälen:

Nichts.

3. Highlights im Heimkino:

Vor allem zwei Werke von Hirokazu Koreeda, der dieses Jahr die Goldene Palme in Cannes gewonnen hat.

Still Walking - Ein Meisterwerk in mehrerer Hinsicht. Einerseits darin, wie die gesellschaftlichen Strukturen der japanischen Familie seziert werden. Andererseits in der Kameraführung, die so viel mehr verrät, als es den Figuren lieb wäre.

Like Father, Like Son - Ein über alle Maßen berührender Film, der zwar nicht an die technische Perfektion von Still Walking herankommt, aber dennoch ein ebenso wichtiger Beitrag zur japanischen Gesellschaft ist.

Außerdem zwei Dokumentationen von Chris Marker. Den Klassiker La Jetée und Der schöne Mai. Wenn das nicht passt.

4. Flops im Heimkino:

Nachdem ich dank Mubi die gesamte Filmographie von Angela Schanelec sehen konnte, bleibt nur ein Gedanke hängen: Nie ein unterdurchschnittlicher oder gar schlechter Film dabei. Allerdings auch nie einer, der mir irgendwas zu sagen hatte.

5. Alles über Serien:

Sion Sonos Tokyo Vampire Hotel flimmert, rockt, spritzt.

6. Für den Juni plane ich:

Mehr Deutsch, mehr Japan, mehr Frankreich.

7. Filmschaffende(r) des Monats:

Agnès Varda. 90 Jahre ist sie geworden. Ihr nächster Film ist schon bestätigt.

8. Mein Monat hat mich irgendwie an diesen Film erinnert:

Purple Rose of Cairo

9. Thema des Monats: Meine Gedanken zur Zuschauerflucht bei The House that Jack Built:

Es würde mich nicht wundern, wenn Lars von Trier sich hier so richtig vergriffen hat und zur Parodie seiner selbst wird. Es würde mich aber ebenso wenig wundern, wenn die geflüchteten Kritiker Heulsusen sind und von Triers neuer Film groß wäre.

Smooli

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