Bildnachweis: © Fox | Zazie Beetz in "Deadpool 2"

Moviebreak Monatsrückblick: Mai

von Levin Günther

1. Highlights aus den Kinosälen:

Deadpool 2 - Hat trotz kleiner Schwächen jede Menge Spaß gebracht. Besonders die Cameos - tut euch selbst einen Gefallen und goggelt sie nicht alle vorher, nur um im Saal den Sitznachbarn in die Seite knuffen zu können und "Ey, hast du gesehen? Das war gerade ...!" zu flüstern. 

2. Flops aus den Kinosälen:

Rampage - ... basierend auf einem Arcade-Game, an das sich niemand aus der Zielgruppe erinnern kann, da die da noch nicht geboren waren. Hätten die Produzenten einfach 100 Minuten des Originalspiels abgefilmt, wäre sicher Unterhaltsames rausgekommen. 

Papst Franziskus - Nur der halbe Filmtitel, aber der anbiedernde Zusatz ist ironiefrei unerträglich. Letztes gilt auch für das Hohelied auf einen Würdenträger, dessen Heiligenschein sogar in der pathetischen Hommage einen Knacks  kriegt. 

Overboard - Fast so creepy und idiotisch wie das Original. Muss ein Film auch erstmal schaffen. 

Woman walks ahead - Eine bemerkenswerte Aktivistin und Malerin erlebt ein Leinwand-Revival mit einer klasse Hauptdarstellerin. Grund zur Freude? Nicht mit einem Drehbuchautor, der Fakten in die Tonne tritt, zugunsten einer albernen Westernromanze direkt aus dem kolonialistischen Klischeebuch. Noch mehr aufregen als die ruinierte Chance auf ein packendes Biopic werden mich all die Kritiken, in denen dann steht "(Handlungsereignis) erscheint total dämlich und ist nicht pc, aber so war das alles eben damals wirklich".

3. Highlights im Heimkino:

Die Chance ist immer noch eine Chance. 

4. Flops im Heimkino:

Die sommerlichen Temperaturen führen dazu, dass diverse Nachbarn (auch die Rabauken über mir) ihre Fenster auflassen, was dazu führt, dass ich alles möglich von denen mitkriege, denn mein Fenster ist natürlich ebenfalls offen. Einer sieht aus wie ein DDR-Hauswart und spielt sich auch so auf. Mir schwant eine Konfrontation mit der Rumpelbande auf "Lindenstraße"-Niveau. 

5. Alles über Serien:

Bisweilen lausche ich spät nachts - nein, doch nicht auf die Nachbarn! - Podcasts, die sich um mysteriöse, unheimliche, wahre Kriminalfälle drehen. Eine Empfehlung kann ich bisher aber noch nicht aussprechen. 

6. Für den Juni plane ich:

Work work work work work work & no play. 

7. Filmschaffende(r) des Monats:

Margot Kidder

8. Mein Monat hat mich irgendwie an diesen Film erinnert:

Secret Sunshine 

9. Thema des Monats: Meine Gedanken zur Zuschauerflucht bei The House that Jack Built:

60 % - Hatten Termindruck und fanden den Film zu banal, um dafür Arbeitszeit zu vergeuden.

20 % - Hatten auch Druck, aber auf der Blase, kamen in der Klo-Warteschlange mit KollegInnen ins Gespräch und fanden diese + einen Kaffe zum Wiederwachwerden verlockender als eine Rückkehr in den Saal.

15 % - Wurden angesichts der miesen Qualität des Films sowie dessen billiger Kalkulation von totalem Pessimus bezüglich Kino, Kunst, Cannés und des Kosmos übermannt und mussten raus aus dem Saal, um einen Regenbogen, lachende Kinder oder Einhorn-Zuckerwatte (eben irgendwas aufmunterndes) anzusehen. 

4,9 % - Dachten, draußen gebe es gratis Aperol-Spritz und Canapés. Waren dann frustriert, dass diejenigen, die vor ihnen rausgegangen sind, alles weggefuttert haben und ließen ihren Ärgern am Film aus.

0,1 % - Sind hardcore, aber nur hardcore konservative, heimlich hassende, pseudointellektuelle Vollpfosten, die von Trier tatsächlich für den Arthouse-Provocateur halten, der er doch so gerne wäre, und deshalb den Mythos streuen wollten, sein neuester Film sei für die schwache Welt zu krass. 

Lidanoir

Diese Seite verwendet Cookies. Akzeptieren.