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Modus - Der Mörder in uns - Staffel 1 - Kritik

OnealRedux

Von OnealRedux in Modus - Der Mörder in uns - Staffel 1 - Kritik

Modus - Der Mörder in uns - Staffel 1 - Kritik Bildnachweis: © Edel Germany GmbH

Wenn es um kräftige, unkonventionelle, mutige, düstere sowie höchst spannende Crime-Unterhaltung geht, dann ist nicht Hollywood aktuell die gefragte Größe, sondern eher alles was im Norden Europas liegt. Denn egal ob England, Norwegen, Dänemark, Schweden oder gar Island, was hier an Stimmungen, Geschichten und visueller Sogkraft erzeugt wird, stellt einen oftmals sehr ambivalenten wie sogar recht trashigen (sehr zur Freude von Twitter) Tatort gekonnt in den Schatten. Serien wie Die Brücke - Transit in den Tod, Happy Valley - In einer kleinen Stadt, River oder No Offence liefern hervorragende Genre-Kost, die Fans begeistert. Und neue kraftvolle Formate wie Trapped (Ófærð) sind hier sogar noch gar nicht angelaufen. Nun erscheint mit Modus dank Edel Germany GmbH eine weitere Serie im Heimkino (seit dem 12.12. auf DVD/BD im Handel erhältlich), die um die Gunst der Zuschauer wirbt. Eine melancholische Serie mit verschneiten Motiven und einem brutalen Mörder, der einen das Blut in den Adern gefrieren lassen soll. Zudem basiert die Serie auf dem Roman Gotteszahl der norwegischen Kult-Autorin Anne Holt. Sehr gute Voraussetzungen also, um hier wirklich spannende Krimi-Unterhaltung zu bieten. Allerdings hat die internationale Koproduktion (unter anderem Schweden, Deutschland, Norwegen und Dänemark) dann doch mit einigen teils verehrenden Schwächen zu kämpfen.

Story

Während der Weihnachtszeit ereignet sich eine Reihe verstörender Todesfälle in Schweden. Als Stina, die autistische Tochter der ehemaligen FBI-Profilerin Inger Johanne Vik (Melinda Kinnaman), unfreiwillig zur Zeugin eines Mordes wird, gerät sie ins Visier des Serienmörders. Um ihre Tochter zu schützen, schließt Inger sich den Ermittlungen der Stockholmer Polizei an. Während Kommissar Ingvar Nyman (Henrik Norlén) den schockierenden Mord an der Bischöfin Elisabeth Lindgren in Uppsala untersucht, tauchen in Stockholm weitere Leichen auf. Trotz unterschiedlicher Todesursachen dauert es nicht lange, bis Inger Johanne ein Muster bemerkt: Die Morde haben eine Verbindung zu einem fundamentalistischen internationalen Netzwerk. Eine verzweifelte Jagd nach dem Mörder beginnt.

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Kritik

Aufgeteilt in insgesamt 4 Filme mit einer Gesamtlaufzeit von 364 Minuten, bietet Modus indes schon eine durchgehende Spannung, die sich gerade in den letzten beiden Teilen vollends entfalten kann. Und dennoch ist der Weg dahin durchaus holprig. Neben vielen Klischees und einer gewissen Konventionalität, betrifft dies hauptsächlich die Figuren der Serie. Allen voran Johanne Vik (engagiert von Melinda Kinnaman gespielt), die mit ihrer starken ambivalenten Art nicht gerade Sympathie-Punkte bei den Zuschauern hinterlässt. Ihr ständiger Wechsel zwischen der coolen durchaus taffen Ermittlerin – die sogar schon beim FBI Mörder gejagt hat und nun eher als Autorin aktiv ist – und der etwas biederen und überforderten Mutter wirkt in vielen Momenten künstlich aufgebohrt und überdramatisiert. Somit weiß Johanne Vik als Figur lange Zeit nicht, wohin ihre eigentliche Reise gehen soll. Wenn dann noch viele starke Zufälle sowie Logikfehler hinzukommen, bringt dies nicht gerade die Serie voran. Der eigentlich psychologisch religiöse Aspekt der Handlung, also die tödliche Suche nach dem eigentlichen Mörder, kommt dabei deutlich zu kurz und verkommt zeitweise sogar zum Randstück. Zumindest das Figurenkonstrukt ist aber interessant. Denn immerhin gibt es mit der autistischen Tochter (wenn auch hier sehr stereotyp), die den Mörder bereits kennt, einen durchaus faszinierenden roten Faden, der für sehr spannende Momente sorgt. Der Rest des Falls dreht sich dann um Wahn, eine skrupellose Sekte und mörderische Moralvorstellungen. Wer hier kurzweilige Krimiunterhaltung genießen möchte, ist genau an der richtigen Adresse. Allerdings sind die Figuren dann doch etwas zu sehr im Schatten verhaftet. Jeder von ihnen scheint ein menschliches Wrack, sodass auch hier keinesfalls Sympathiepunkte verteilt werden.

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Der Rest der Serie zeigt sich hingegen von seiner besten Seite, wobei gerade der visuelle Aspekt am meisten in den Vordergrund rückt. Die Mischung aus eisigen wie verschneiten Landschaftsbildern, die eine gespenstische Ruhe vermitteln, gibt es immer wieder eine gelungene Bildsprache, die die Handlung untermalt und mit voran treibt. Gleiches gilt für die meisten der Darsteller, die einen hervorragenden Job dabei machen, eine gewisse Authentizität zu verbreiten, wenn auch die Figuren an sich sowie die Geschichte ihrer nicht ganz gerecht werden. Auch hier wird viel Potenzial verschenkt. Dies gilt unterdessen auch für das Finale, das klar hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt und zudem auch sehr überhastet wirkt. Zumindest Fans können aber aufatmen: Eine zweite Staffel von Modus ist bereits bestellt worden und wird 2017 ausgestrahlt.

Blu-Ray

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Dank Edel Germany GmbH ist Modus seit dem 12.12.2016 auf DVD/BD im Handel erhältlich. Das Bild der blauen Scheibe ist indes nicht nur kräftig und weißt einen hohen Kontrast auf, auch die Schärfe macht einen guten Eindruck. Allerdings zeigt das Bild im Bereich der dunklen Szenen deutliche Schwächen auf. Schade. Der Ton – vorliegend in Schwedisch (Dolby Digital 5.1), Deutsch (Dolby Digital 5.1) – ist dagegen klar und besitzt kaum Rauschen. Der Raumklang ist gut und somit auch die Dialoge stets verständlich. In Sachen Extras bietet die Scheibe dagegen leider nichts.

Fazit

Modus ist zwar keinesfalls die aktuelle Sperrspitze der Serien Krimiunterhaltung, kann aber mit einer visuellen Strahlkraft sowie einigen kleineren Highlights durchaus überzeugen. Somit bietet die Serie trotz ihrer Konventionalität und den Problemen mit den Charakteren – vornehmlich der Hauptfigur - kurzweilige und spannende Kriminalunterhaltung, die Fans des Genres durchaus anspricht. Neueinsteiger können durchaus einen Blick riskieren und in das eisige Schweden eintauchen.

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