Story
Gerade ist der erfolgreiche und gut aussehende Satoru Mikami noch mit seinen Firmenkollegen unterwegs – da wird er von einem Verrückten mit Messer auf offener Straße erstochen. Während der Unglückliche langsam das Bewusstsein verliert, vernimmt er eine Stimme, die wirres Zeug daherredet, und ehe er sich’s versieht, scheint er wiedergeboren worden zu sein: nur leider als Schleim, dem niedersten und schwächsten Monster einer typischen Fantasiewelt. Ohne sehen zu können, wabbelt er tagelang durch eine Höhle, bis er auf den dort versiegelten Sturmdrachen Veldora trifft. Die beiden freunden sich an und der Schleim erhält einen Namen: Rimuru Tempest. Zudem hat sich die seltsame Stimme unterdessen als „Großer Weiser“ herausgestellt – ein Unique-Skill, der Rimuru über die Welt und seine Fähigkeiten aufklärt. Denn in ihm schlummert eine unglaubliche Macht …
Kritik
Tensei Shitara Slime Datta Ken, wie der Anime im Original heißt, basiert auf einer Online Romanreihe des Autors Fuse und lief von 2013 bis 2016. Es existiert eine Light Novel Adaption, ein Manga, sowie ein Anime, der bisher 31 Folgen in 2+ Staffeln umfasst und von Studio Eight Bit unter Aufsicht von Yasuhito Kikuchi produziert wird. Seit 2018 wird der Anime auch auf Crunchyroll in Deutsch ausgestrahlt, Kazé Anime kümmerte sich 2021 um den Disc-Release.
Meine Wiedergeburt als Schleim in einer anderen Welt reiht sich in eine Vielzahl von Isekai Anime ein. Isekai (zu deutsch: Andere Welt) ist ein Subgenre vom Fantasy und fokussiert sich zu meist auf einen Protagonisten aus der realen Welt, der durch gewisse Umstände in ein anderes (Parallel)-Universum transportiert wird und sich dort einem World-Building ausgesetzt sieht, das klassische Fantasyelemente vereint. Schon Autoren wie Lewis Carroll oder C.S. Lewis nutzten diesen Trope, der auf viel positiven Zuspruch seitens der Konsumenten stößt. Neuere Beispiele im Anime-Bereich sind zum Beispiel Sword Art Online, Log Horizon, die auch einen sexuellen Aspekt durch Vermischung mit Ecchi oder Harem-Elementen bedienen. Dabei ist der Protagonist eines klassischen Isekai-Anime meistens ein Eigenbrödler, ein Otaku, Gamer oder NEET, dem es an gewissen sozialen Kompetenzen mangelt und der seine persönliche Erfüllung in einer anderen Welt anstrebt.
Die Zusammenfassung der Geschehnisse klingt genau so absurd und witzig, wie sie sich dann auch in den ersten sechs Folgen präsentiert, mit einem speziellen Humor, der sicher nicht jeden Zuschauer abholen wird. Der Anime vermischt generische Fantasy-Welt-Elemente, hauptsächlich getragen von dem eigenartigen Prota, denn außer ihm und seinem Verhalten, sind sowohl die anderen Charaktere, als auch Handlungsorte und Handlungsstränge nicht originell. Die ersten Episoden führen eine Reihe von Fantasyrassen und Charakteren ein, die alle vor dem überwältigenden starken Schleim Rimuru Respekt haben und ihm ihre Gefolgschaft anbieten. Zwischendurch gibt es unnötige Ecchi-Sequenzen, wenn sich der Protagonist an seine jungfräuliche Vergangenheit und sein nicht vorhandenes Sexleben erinnert und dabei Elfen und dickbusige andere Fantasywesen sexualisiert. Dabei ist der Anime durchgängig auf einem guten Niveau, was die Qualität der Zeichnungen anbelangt, das allgemeine Design ist aber nicht sonderlich hervorstechend.
Wer nun neugierig geworden ist, kann sich die erste Folge kostenfrei auf YouTube ansehen und sich ein eigenes Bild vom Schleim machen.
Technischer Part
Fazit
"Meine Wiedergeburt als Schleim in einer anderen Welt" ist eine ambitionierte Interpretation des gängigen Isekai-Genres und die ersten sechs Folgen enthüllen eine Vielzahl an guten Ideen, deren Umsetzung sich etwas gehetzt anfühlt. Die unnötigen Ecchi-Elemente werden nicht für jede Zielgruppe etwas sein, ebenso wie der eigenwillige Humor. Kann man über beide Dinge jedoch hinwegblicken, sind die ersten sechs Folgen eine Sichtung wert.