Wieso ist die 13-jährige Rynn Jacobs ständig allein unterwegs in dem kleinen Küstenort, in den sie gerade mit ihrem Schriftsteller-Vater gezogen ist? Was geht in ihrem Haus am Stadtrand vor sich? Und weshalb sieht nie jemand Mr. Jacobs? Nicht nur der verträumte Nachbarjunge Mario und die giftige Vermieterin Mrs. Hallet wollen hinter das Geheimnis des stillen Mädchens kommen, auch Mrs. Hallets perverser erwachsener Sohn hat es auf Rynn abgesehen.
Was gelernt?
Erwachsene sind bis auf wenige Ausnahmen gefühlskalt, begriffsstutzig, verschlagen und generell überflüssig. Falls sie doch mal nett tun, dann weil sie etwas wollen - z.B. Sex. Blausäure schmeckt nach Mandeln. Ein paar Kekse mit Mandelgeschmack sollte ein Mädchen stets im Haus haben.
Das Trauma:
Der pädophile Spross der garstigen Vermieterin ist mit seiner widerlichen Aufdringlichkeit ein Gegner, der durch die etablierte Normalo-Fassade noch furchteinflößender wirkt. Selbst kleinere Kinder, die noch kein konkretes Konzept von sexueller Gewalt haben, erfassen die Bedrohung oder erkennen sie wieder. Da werden nicht nur Traumata verankert, sondern womöglich aufgerührt.
Trotzdem anschauen?
Unbedingt. Die starke Hauptfigur behauptet sich in einem feindseligen Umfeld, denkt und handelt eigenständig und setzt sich über destruktive Autorität hinweg. Vor allem verteidigt sie sich mutig gegen einen manipulativen, zudringlichen Erwachsenen. Dessen eindeutig-zweideutige Kommentare und beiläufige Übergriffe führen Kindern beispielhaft vor, wie unauffällig missbräuchliches Verhalten ablaufen kann, wie sie sich effektiv wehren können - und wo sich diskret eine Leiche verstauen lässt.