Von Smooli in In Großaufnahme: Das Werk der Agnès Varda
am Dienstag, 29 Mai 2018, 22:25 Uhr
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Ihr zweites frühes Meisterwerk und mittlerweile der bekannteste Film von Agnès Varda. Mit kleiner Crew, wenig Budget und viel Kreativität erzählt Varda von einer jungen Sängerin, die auf ihre mögliche Krebsdiagnose warten muss. Ein Kommentar auf das Leben, das Filmemachen an sich und politische Untertöne. Varda erzählt in Erinnerungen gerne von der Tatsache, dass am emotionalen Höhepunkt des Films die Kameraschiene im Bild zu sehen ist. Sie hat die Szene ohne Schiene nachdrehen lassen, jedoch nie die emotionale Intensität kopieren können - und deshalb die Schienen im fertigen Film gelassen. Sie hatte Angst davor, zur Amateurin degradiert zu werden. Nie wurde sie dafür kritisiert.
Auszug aus MrDepads Kritik: Der Stilistik der Nouvelle Vague ist auch Cléo - Mittwoch zwischen 5 und 7 eindeutig verschrieben, wenn sich Varda neben dem Schicksal ihrer Hauptfigur mit ausgeprägter Neugier dem widmet, was um Cléo herum passiert. Zusammen mit dem dokumentarischen Stil, den die Regisseurin durch die Verwendung von Handkameras erzeugt, wird der Streifen passend zu seiner ruhelosen Atmosphäre von einer sprunghaften Spontanität geprägt. Indem die Dreharbeiten vorwiegend an Originalschauplätzen stattfanden und neben den eigentlichen Filmfiguren immer wieder Statisten verwendet sowie in Szenen eingebracht werden, hat Varda nicht nur einen Film über eine einzelne Frau geschaffen, sondern darüber hinaus eine lebendige, pulsierende Momentaufnahme des Frankreichs der frühen 60er.