Das deutsche Kino hat es nicht leicht. Entweder man verbindet damit Konsensware oder verkopftes Kunstkino, dass mehr Stillleben als Film ist. Zur letzten Kategorie zählt laut unserer Autorin Lida auch Helle Nächte. Der kommt nun endlich, nachdem er im Frühjahr bereits auf der Berlinale gezeigt wurde, in unsere Kinos. Ansehen? Laut unserer Kritik besser nicht. Insgesamt hat sich der Film nur einen Punkt verdient. Hier ein Auszug aus der Kritik:
[...] So einen markigen Männertrip, an dessen Ende eine innige, aber durchweg männliche Umarmung folgt? Der 14-jährige Luis (Tristan Göbel) findet das Unterfangen erst voll ätzend. „Versuch's doch einfach zu genießen“, rät Papa. „Was gibt’s denn daran zu genießen?“, fragt Luis. Auf cineastischer Ebene nichts. Eine junge Einheimische mit Lordi auf dem Handy hebt Luis Laune, Papas Aktionen dämpfen sie. Selbstverräterische Dialoge („Du redest Blödsinn … Ich habe gesagt, dass du Scheiße redest“), unterentwickelte Figuren, deren Allerweltskonflikte nie berühren können, eine pseudo-künstlerische Endloskamerafahrt durch die titelgebenden Hellen Nächte. Die bereiten Michael Einschlafprobleme. Das Publikum nicht [...]