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HARD:LINE Film Festival – Abschlussbericht, Tops & Flops

von Pascal Reis

Der Vorhang hat sich geschlossen, die Presseausweise wurden vom Hals genommen, die Koffer gepackt und die sich unter akuten Ermüdungserscheinungen abwickelnde Heimreise angetreten. So schnell wie sich das HARD:LINE Film Festival für Moviebreak angekündigt hat, so plötzlich war es dann auch schon wieder vorbei. Leider, denn für eine Festival-Entjungferung, wie sie Pascal und Patrick in Regensburg erfahren haben, gibt es wohl kaum einen geeigneteren Auftakt als das verhältnismäßig kleine HARD:LINE, auf dem sich die Presse, Dauerkartenbesitzer und Gelegenheitsgucker dem Horror-Genre in all seiner Weitläufigkeit annehmen durften. Kein Wunder also, dass sich in der Nachbetrachtung nun doch etwas Schwermut breitmacht.

Zu erst einmal allerdings wollen wir an dieser Stelle noch einen riesigen Dank an die Veranstalter und Organisatoren des Festivals dafür aussprechen, dass uns nicht nur eine absolut zufriedenstellende Hotelunterkunft, inklusive Frühstück, zur Verfügung gestellt wurde, sondern auch noch ein nicht gerade geringer Obolus übergeben wurde, der unsere Anreisekosten vollständig neutralisierte. Für uns arme Studenten glichen diese Voraussetzungen dann beinahe schon einem Lotteriegewinn. Nachdem wir in der Domstadt Regensburg angekommen sind (die allein schon eine Reise wert ist) und ohne Probleme einchecken konnten, ging es nur noch darum, die Zeit bis um 20 Uhr zu überbrücken, um dann in den Geschmack des Eröffnungsfilms, der Okkult-Horror The Heretics, zu kommen. Eine Pizza, groß wie ein Wagenrad, und ein großzügiger Besuch in einem ganz bestimmten Drogeriemarkt, erleichterten uns die Wartezeit wie die Geldbörsen.

Was bei der Ankunft am Ostentor Kino, in dem das Festival nun von Donnerstag bis Sonntag stattfinden sollte, sofort auffiel, war die vertraute Atmosphäre. Und das lag nicht etwa daran, dass sich die meisten Leute hier schon kannten, sondern vielmehr daran, dass sich hier Kunst- und Kultur-Begeisterte zusammenfanden, um ihrer gemeinsamen Leidenschaft zu frönen: Dem Medium Film in seiner ganzen Mehrfarbigkeit. Dieser Eindruck bestätigte sich über die gesamte Laufzeit des Festivals, was nicht zuletzt dem Umstand geschuldet war, dass gleich mehrere Kneipen das Kino umschlossen und das gesellige Feeling noch ein Stück weit akzentuierten. Man kann es sich auf jeden Fall gutgehen lassen, wenn man denn nicht über Nacht von einem fiesen grippalen Infekt heimgesucht wurde (Pascals Rotzfahnen übertrugen den fiktiven Body-Horror auf der Leinwand geradewegs in die Realität). 

Man muss jedoch auch anmerken, dass das Akkord-Gucken, wie es hier gerade am Freitag, den 29. September der Fall war, an dem fünf Filme auf das HARD:LINE-Publikum einschlugen, gerne mal in Arbeit ausartet. Gesetzt den Fall, man möchte allen mit der gleichen Aufmerksamkeit begegnen, was selbstverständlich sein sollte, wenn man sich das Ziel gesetzt hat, über jedes einzelne Werk noch eine Rezension zu verfassen. Hat aber alles geklappt, auch wenn das Licht im Hotelzimmer manches Mal dann erst um 4 Uhr in der Nacht ausging. Die Erfahrung allerdings zählt am Ende – und die war eine, die wir nicht missen wollen. Oder anders gesagt: Im nächsten Jahr werden wir in jedem Fall wieder dabei sein, um dem freisten Genre überhaupt erneut die Ehre zu erweisen. Schön wars. 

Auf den nächsten beiden Seiten findet ihr übrigens unsere fünf Favoriten und unsere drei Flops des Festivals.


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