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"Ghost in the Shell: ARISE" - Border 3 & 4 - Kritik

Bristleback

Von Bristleback in "Ghost in the Shell: ARISE" - Kritik

"Ghost in the Shell: ARISE" - Border 3 & 4 - Kritik Bildnachweis: © Shirow Masamune・Production I.G/KODANSHA・GHOST IN THE SHELL ARISE COMMITTEE. All Rights Reserved

Nachdem mit Ghost Pain und Ghost Whispers die ersten beiden Episoden Anfang April hierzulande auf DVD und BluRay erschienen sind, werden nun mit Ghost Tears und Ghost Stands Alone die dritte und vierte Folge der Arise-Kurzfilmreihe nachgereicht. Nachdem unsere Protagonisten, Nebencharaktere und die wichtigsten Parteien zuvor eingeführt wurden, nehmen sich Ghost Tears und Ghost Stands Alone zentraleren Themen vor. Major Motoko Kusanagi ist zwar immer noch nicht offiziell Teil von Section 9, doch wird ihr Beitritt in die Anti-Cyberterror-Einheit nicht einfach offscreen abgehandelt, sondern wird organisch in die Fälle eingearbeitet, die sie mit Batou, Saito, Ishikawa, Paz, Borma und Aramaki zu lösen versucht. Togusa findet in diesen Episoden zu der Gruppe, womit die Section 9 aus anderen Inkarnationen des Ghost in the Shell-Franchises endlich komplett ist.

Image titleWas auch in diesen beiden Episoden erneut heraussticht, ist die gute Ausarbeitung der Charaktere. Major Kusanagi wird als Protagonistin natürlich die meiste Screentime zuteil. Von den anderen Teammitgliedern erhalten einzig Batou und Aramaki eine gewisse charakterliche Tiefe spendiert, während der Rest des Teams ein Dasein im Hintergrund fristen. Dennoch erhält man erstaunlicherweise ein gewisses Gefühl der Vertrautheit zum schläfrigen Sniper Saito, zum Superhacker Ishikawa, zum Bombenspezialist Borma und zum Undercover-Womanizer Paz; Charaktere, die in diesen Geschichten eigentlich so unwichtig sind, dass, bis auf zwei Auftritte von Ishikawa, sie alle aus dem Original-Anime-Film von 1995 gänzlich gestrichen wurden. Eine charakterliche Tiefe ist hierbei kaum existent, dennoch wirken sie alle wie feste Teile des Teams, was den guten Dialogen zu schulden sind, die diese Teammitglieder dennoch glänzen lassen; trotz der limitierten Screentime.

Image titleSowohl Ghost Tears, als auch Ghost Stands Alone leiden hierbei allerdings an den selben Problemen, wie die ersten beiden Arise-Episoden: Der Plot scheint für die 50-60 minütige Laufzeit ungeeignet, weshalb sie mit unnötig-wirkenden Extra-Charakteren, Extra-Parteien und Extra-Handlungspunkten gestreckt wird um diese Laufzeit zu füllen. Das Potential für einen exzellenten Cyberpunk-Politthriller ist zweifellos anwesend; die besten Episoden der Stand Alone Complex-Serie sind vom Inhalt, Stil und Ton extrem ähnlich und unterscheiden sich kaum von diesen Arise-Episoden, doch gibt es einen gewaltigen Unterschied: Stand Alone Complex funktioniert, Arise stolpert so ein bisschen vor sich hin und ich komme immer wieder auf die Laufzeit zurück. Der Plot aller Arise-Episoden wirkt unnötig verkompliziert, sodass das aufmerksame Aufpassen oft einer Folter gleichkommt. Stand Alone Complex war ebenfalls extrem anspruchsvoll, präsentierte in jeder Episode immer neue Charaktere und Parteien, forderte vom Zuschauer immer die absolute Aufmerksamkeit und scheute sich nicht davor den unaufmerksamen Zuschauer auch zurückzulassen, sollte er es wagen das Handy auszupacken. Persönlich habe ich diese ‘Pass auf oder geh raus’-Einstellung von Ghost in the Shell: Stand Alone Complex gefürchtet und respektiert. Doch hatten die 20-25 Minuten-langen Episoden eine perfekte Laufzeit, während Arise ähnliche Geschichten zu erzählen versucht, ohne sie an die doppelte Laufzeit anzupassen. 


Fazit: Ghost Tears und Ghost Stands Alone macht schon vieles besser, als die anfänglichen Episoden zu Beginn der Arise-Kurzfilmreihe, doch sind die Probleme immer noch die gleichen. Wer bereit ist die Episoden bei Bedarf doppelt oder dreifach zu sehen, den erwarten spannende Cyberpunk-Krimis, die wie üblich die einzigartige Welt von Ghost in the Shell und dessen Ideen gut in die Story einzubinden wissen. Für die Art von Geschichte, die Arise zu erzählen versucht, wirken die 50-60 Minuten aber schlicht und einfach zu lang; zu viele Charaktere, zu viele Parteien, zu viele Plotpoints, dass man früher oder später den Überblick verliert; die Stand Alone Complex-TV-Serie ist hierbei nach wie vor immer noch der bessere Vertreter des Ghost in the Shell-Franchises.

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