Aki Kaurismäki ist einer der wichtigsten europäischen Filmemacher überhaupt. Mit Die andere Seite der Hoffnung kommt nun sein letztes Werk in die Kinos, mit dem der Finne seinen Ruhestand einleitet. Ist wohl auch besser so, denn unsere Autorin Lida hat das Drama nur bedingt gefallen. Sie vergibt ,5 Punkte und schreibt in ihrer Rezension u.a. dies hier:
[...] Tiefschürfende Gefühle äußern sich nach den kategorischen Kaurismäki-Regeln in summarischen Gesten, bedeutsame Entscheidungen in lapidaren Dialogen. Humor ist staubtrocken, musikalische Töne kantig, Nebenfiguren schräg. Auf die Etablierung seines ureigenen Kosmos verwendet der Regisseur so viel Aufmerksamkeit, dass für die Figuren nichts bleibt. Das solide Ensemble vermag die Künstlichkeit des Szenarios nicht zu durchbrechen. Die moralische Novelle von mirakulösem Zusammenhalt gegen soziale Widrigkeiten hat die Einfalt eines Lehrfilms. Aufrichtige Anteilnahme für die realen Menschen, deren Schicksal der Berlinale Wettbewerbsfilm seinen Anklang verdankt, ist in der kalkulierten Kulisse traurig abwesend. Noch trauriger: Keiner vermisst sie.