Virginia, 1958: Richard und Mildred sind verliebt, doch ihre unterschiedliche Hautfarbe macht eine offene Beziehung schwierig. Davon handelt Loving, der im Vorfeld bereits viel Lob einheimsen konnte. Zu recht, wie unsere Autorin und User-Favoritin Lida findet, die dem Drama 8,5 Punkte spendierte. Hier ein Vorgeschmack auf ihre Kritik:
[…] Doch was noch schwerer wiegt, die Handlung spart sich das gängige inszenatorische Anästhetikum einer weißen, männlichen, konservativen Identifikationsfigur, die dem latenten Revisionismus der Zuschauerschaft in die Hand spielt. Die Helden waren damals und sind auf der Leinwand Mildred und Richard Loving, brillant verkörpert von Ruth Negga und Joel Edgerton. Beide tragen den Plot von der ersten bis zur letzten Szene, deren unaufdringliche Korrelation epische Gravität entfaltet. Ironischerweise entspringt die emotionale Wucht dem konsequenten Understatement, das den inneren und legalen Kampf der Charaktere stets authentisch und ergreifend macht. In den Augen Richards, eines in sich gekehrter Bauarbeiter, sind seine einfühlsame Partnerin und er einfach zwei Menschen, die sich lieben und ihr Leben zusammen verbringen möchten. Er ist kein Rebell, noch nicht einmal ein Aktivist, sondern immer bereit, sich den äußeren Zuständen zu fügen, soweit es ihm möglich ist [...]