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Wuttke

Von Wuttke in Flimmerkiste: JFK - Tatort Dallas

Kehrseite Bildnachweis: eigene
Jim Garrisons Person kann man im Film schlecht mit der Realität vergleichen, weil die Aufarbeitung Stones mit der Transportation des geistigen Widerstandsanführers arbeitet. Es ranken sich zu viele Mythen um Garrison selbst, dem man Publicitysucht und Geldverschwendung nachsagte. Costner scheint demnach die glatt polierte Version des Anwalts zu sein, der Stones Recherchen und Theorien dem Zuschauer näherbringt.

Man kann es also als eigenes Konstrukt betrachten, quasi die eigene Warrenkommission des Kinos, die hier ihre Version preisgibt. Doch hat ausgerechnet dieses Konstrukt soviel Substanz inne, so viele logische Ansätze zu bieten, die wir im Zeitalter 2.0 gedanklich verlinken können, dass uns die Gegendarstellungen eigentlich nicht mehr umstimmen könnten. Aber wer sich die unzähligen Fakten zu Gemüte führt, braucht nicht mal die Zeitzeugnisse einzusehen, um Unstimmigkeiten zu entdecken.

Ich sehe das eher wie die Dynamik einer Interessengruppe, die darauf abzielt, Einigkeit zu demonstrieren. Vielleicht kennt man das von sich selbst: Man erkennt einen Makel, bringt ihn ins Gespräch und provoziert damit den Unmut der restlichen Gruppenmitglieder. Es wird also nicht der Fakt nachrecherchiert, sondern die Glaubwürdigkeit des Querulanten unvermittelt angezweifelt, wenn sie der Sache entgegenwirkt. Auch werden nicht die reinen Tatsachen zum Thema gemacht, sondern die Aufrechterhaltung der Dinge, die sein sollen - nicht die, die wirklich sind. Verschwörungen gehen also schon im kleinen Grüppchen herum, die den persönlichen Soll-Faktor vor dem Ist-Zustand konstruieren. Wir leben also auch im Kleinen in einer Lügenwelt, der man einen Querverweis in das JFK-Thema nachsagen kann. Heutzutage schwirren dann Begriffe wie "Lobbyismus" und "Raubtierkapitalismus" übergreifend durch den Raum, und dies zeigt, wie Interessen vorgeschoben werden, um das pure Faktum totzuschweigen, wenn es den Interessen nicht zum Vorteil gereicht.

Jim Garrison wird für meine Begriffe eben als solcher Spinner hingestellt. Ich will mich auch nicht in seine eigentlichen Persönlichkeitsmacken hineinversetzen, weil ich sein reines Anliegen, die Fakten zu präsentieren, als interessant empfinde und mich auch nicht in die Debatte der Denunzierung hineinziehen lasse. Sonst würde ich mich genau so sehen müssen wie diejenigen, die der Positionierung einer Person mehr Bedeutung beimessen als dem Thema. Man ist eben nicht mehr wahrheitsliebend, sondern naiv. Und das muss man sich nicht nachsagen lassen, wenn es darum geht, ein Ereignis wie den Kennedy-Mord bedeutsam zu machen.

Teil 4/6

My Kennedy

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