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My Kennedy

Wuttke

Von Wuttke in Flimmerkiste: JFK - Tatort Dallas

My Kennedy Bildnachweis: cinema.de
Ich weiß ja auch nicht, warum mich ein solches Thema so anspricht, aber sicherlich ist auch Oliver Stone mit "JFK" daran schuld. Selten habe ich einen solch gewagten, visuell auffälligen Film betrachtet, der mal eben alle Möglichkeiten cineastischer Technik auspackt, um ein eigentlich juristisch bedeutsames, aber sonst trockenes Thema so packend zu inszenieren. Selbstverständlich wird hier eine Basis geschaffen, die dem amerikanischen Machtapparat ordentlich die Zähne zeigt - heute wissen wir nur zu gut, wozu das gut sein kann.

Stone schreit nicht nur Parolen der Marke "Die da oben sind scheiße!" heraus, sondern liefert noch fast wasserdichte Hinweise obendrauf. Lohn des Ganzen: Nach Release des Films befasste sich sogar die einstige Regierung erneut mit dem Fall. Eigentlich schon seltsam, dass ausgerechnet im Herkunftsland des Thrillers die Einspielergebnisse nicht so berauschend gewesen waren... Die Deutschen hingegen interessierten sich sehr dafür und ließen den Film mit zu einem Achtungserfolg werden.

Tja, ich bin einer davon. Und ich muss ehrlich gestehen, dass mich der Film in meinem Politikverständnis ordentlich beeinflusst hat. Man lernt durch "JFK" nicht nur die Umstände des Kennedy-Mordes näher kennen, sondern auch die Mühlen der Justiz, deren Sand so oft gefiltert wird, bis hinten nur noch undefinierbarer Staub übrig bleibt. In Zeiten von NSA oder Ukraine-Konflikten beäuge ich seitdem das Weltgeschehen etwas kritischer. Und hier wird schlicht alles angeprangert: Untersuchungsmethoden, geheime Absprachen, Lügenkonstrukte und Medienbeeinflussung bis hin zur Bedrohung derer, die es wagen, offizielle Aussagen zu verneinen.

Im Fall Kennedy bedeutet das - mittlerweile mehr als 50 Jahre später -, dass die erste Verlautbarung immer noch Gültigkeit hat, auch wenn sie mehr und mehr bröckelt. Es ist in gewisser Weise eine der größten Lügen im Informationszeitalter. Und Stones Film macht dies mehr als deutlich, obwohl er nie populistische Verschwörungsparolen verwendet. Mit seinen Mitteln zeichnet er einfach die Fakten und Theorien so nach, dass eigentlich gar kein Zweifel um eine größer angelegte Tötungsaktion aufkommen kann und Oswald der Sündenbock ist, den er angibt zu sein.

Teil 5/6

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