Japans Meister der Angst, Hideo Nakata, besinnt sich auf seine Stärken: ängstigt ein junges Mädchen wie in THE RING zu Tode; brütet das Grauen in einem baufälligen Apartment-Gemäuer der Sorte DARK WATER aus; wählt ein vermeintlich vertrautes Szenario, um es dann auf den Kopf zu stellen. Und schlägt – bei allem den verfluchten Vorort-Komplex heimsuchenden Geisterterror – noch eine Brücke zum real urbanen Grauen von Einsamkeit und Isolation in der japanischen Gesellschaft.
Der Schrecken schleicht sich bei Schwesternschülerin Asuka (J-Popsängerin Atsuko Maeda aus THE SUICIDE SONG) ein. Seit sie mit ihren Eltern und kleinem Bruder in den Wohnblock gezogen ist, häufen sich unheimliche Vorfälle: Der Nachbar öffnet nie die Tür und bleibt unsichtbar, nervt aber frühmorgens mit schrillem Weckergeklingel. Als Asuka einen kleinen Jungen auf dem Spielplatz trifft, rennt der zunächst panisch weg. Bald beginnen das Mädchen auch seltsame Déjà-vus zu belasten. Und die entstellte Leiche jenes Nachbarn, die sie findet, liegt schon tagelang dort.
Wer glaubt diese Geistergeschichte schnell zu durchschauen, wird sich wundern. Nakata hat einige doppelte Böden in die Story gebaut und verwebt das Schicksal einer ganzen Familie zu einer tragischen Mystery aus Schuld, Erinnerung, Trauer, Abschied und Erlösung – heimgesucht von einem üblen Quälgeist, dessen Furor THE GRUDGE in nichts nachsteht.