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Freeze - Alptraum Nachtwache Einzelkritik

Kuehne

Von Kuehne in Die "Nightwatch" Double Up Collection

Freeze - Alptraum Nachtwache Einzelkritik

Der vielleicht unnötigste Film der Geschichte.


Und das soll jetzt nicht im Vorfeld den Film schlecht machen. Es handelt sich bei „Freeze“ um einen soliden Thriller. Jedoch ist „Freeze“ auch ein eins zu eins Remake von „Nightwatch – Nachtwache“ aus dem Jahr 1994. Nur vier Jahre nach der Veröffentlichung von „Nightwatch“ hat der Originalregisseur Ole Bornedal sein Werk neuverfilmt. Der dänische Thriller entpuppte sich als Geheimtipp, doch die noch damals unbekannten Darsteller wie Nikolaj Coster-Waldau oder Kim Bodnia zogen das amerikanische Publikum nicht so in die Kinosäle wie erhofft. Zumindest lässt sich nur so Bornedals tun erklären.

Er nutzt nicht nur die gleiche Geschichte, sondern kopiert selbst seine Kameraeinstellungen um einen neuen Film zu schaffen. Bis auf klitzekleine Änderungen, welche aber weder die Dramaturgie oder Story ändern, schafft er eine Kopie, in welcher nur die Darsteller auswechselt werden. Nur dies macht noch lange keinen besseren Film. Im Gegenteil: Die Schauspieler im Original waren eindeutig besser gewählt. Somit hat „Freeze“ nicht gegen „Nightwatch“ entgegenzusetzen und ist schlichtweg unnötig.

Daher versuche ich den Film zu besprechen, als ob es das Original nie gegeben hätte.

„Freeze“ setzt eher auf Atmosphäre als auf blutige Effekte. Die Geschichte um einen Nachtwächter in einer Leichenhalle ist zwar nicht innovativ, erzeugt jedoch von Beginn an ein gewisses Unwohlsein. Und diese Bedrückung und Urangst wird den ganzen Film über transportiert.

Jedoch schweift der Film zu häufig vom eigentlichen Kern ab. Die zwei Freunde Martin und James haben in einem Nebenplot nämlich eine Art Wette am Laufen, was ein wenig an „Wenn ich du wäre“ von „Joko und Klaas“ erinnert. Doch leider hat dieser gesamte Nebenplot nur bedingt was mit der Story zu tun und nimmt Tempo und Atmosphäre aus der Geschichte.

Handwerklich macht Bornedal fast alles richtig. Enge Gänge und sterile Räume erzeugen eine bedrückende Grundstimmung. Die Morde sind gut ausgearbeitet und der Horror findet eher subtil statt. Keine Blutorgien oder Leichenberge. Wert wird auf die Inszenierung gelegt. Auch die Schauspieler sind überwiegend gut gewählt. Besonders Nick Nolte geht in seiner Rolle auf und überzeugt auf ganzer Linie. Der Storytwist ist zwar schnell zu erahnen, ändert aber nichts an der Wirkung.

Doch nicht alles passt bei „Freeze“. Hauptdarsteller Ewan McGregor überzeugt nicht in ganzer Linie. Die Transformation vom ängstlichen Neuling bis hin zum abgebrühten Nachtwächter kann nicht vernünftig transportiert werden. Die ist allerdings nicht nur McGregor zur Last zu legen. Das Drehbuch verheddert sich gelegentlich und legt den Fokus auf unwichtige Nebenszenarien. Auch sind die Darsteller leider begrenzt, was relativ schnell den Zuschauer auf den Täter bringt. Da dies aber relativ schnell passiert und die Story somit eine Wendung nimmt, kann man darüber hinweg sehen. Grundsätzlich hätte Bornedal etwas mehr mit der Szenerie und der Setting spielen können. Nicht alle Möglichkeiten wurden vollends ausgenutzt.

Was also zurück bleibt ist ein solider Thriller mit diversen Makeln. Schon fast möchte man sich als Zuschauer darüber aufregen, dass eigentlich dieselben Fehler bei „Nightwatch“ schon zu finden waren. Warum „Bornedal“ diese hier nicht ausgemerzt hat wird für immer ein Geheimnis bleiben.


Fazit:

Der vielleicht unnötigste Film der Geschichte ist kein schlechter Film sondern ein solider Thriller, welcher hier und da doch Mängel aufweist. Leider überzeugt „Freeze“ nicht auf ganzer Linie und gerät dadurch schnell in Vergessenheit. Moviebreak empfiehlt: Greift zum Original „Nightwatch – Nachtwache“.


Wertung: 6,5


Kritik von Christian Kühnemann

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