Nicht grundlos ist Nicholas Britell in dieser Jahresliste gleich zwei Mal vertreten. Die leuchtenden Farben und poetischen Bildkompositionen aus Barry Jenkins' Beale Street sind so aussagekräftig, dass man den Film beinahe nur visuell erleben möchte. Britells Musik aber ist unverzichtbar, um in die tragisch-wunderschöne Gefühlswelt der Hauptprotagonisten Tish und Fonny einzufinden.
Genau wie die Worte James Baldwins aus Jenkins' Film sprechen, tönen sie auch aus Britells Soundtrack. Nicht nur für die Wahrhaftigkeit von Tischs und Fonnsy Liebe findet er dabei die richtigen Klänge, sondern auch für die Grausamkeit der feinseligen Umstände, in deren Mitte sie erblüht.
Im Originaltitel des Films, If Beale Street Could Talk, schwingt die Frage mit, was die in Harlem verortete Straße wohl für Geschichten erzählen würde, könnte sie sprechen. Nach diesem Kinojahr muss die Antwort auf dieses Gedankenspiel neu gedacht werden. Denn es ist nicht unwahrscheinlich, dass sie darauf verzichten und stattdessen einfach Nicholas Britells Musik für sich sprechen lassen würde.