Bildnachweis: © Studiocanal | "John Rambo" im Einsatz

Die Action "Coolection"

von Sebastian Pierchalla

Explosionen, minutenlange Feuergefecht, kernige Sprüche und ganz viel Bizeps, herzlich willkommen zu der Action „Coolection“ von STUDIOCANAL.

In der Vergangenheit habe ich mich ja bereits durch etliche Box-Sets gewühlt, angefangen bei der Natalie Portman Box, bis hin zu diversen Horror Eskapaden. Der Grundtenor war dabei leider durchweg negativ, denn viele Vertriebe nutzen solche Zusammenstellungen in Kombination mit einigen großen Namen ja immer wieder gerne, um die verstaubten DVDs und Blu-Rays von Titeln zu verkaufen, die Niemand als Einzelauswahl im Laden mitnehmen würde.

Ich ging daher mit einer gewissen Skepsis  an die Action „Coolection“, den auch wenn die Verpackung mit Namen wie Stallone, Schwarzenegger und Statham wirbt,gibt es doch auch in der Filmographie jener Action Stars diverse Pleiten, die man nun wirklich nicht in seiner heimischen Sammlung aufnehmen muss.

Im folgenden werden wir die Filme alphabetisch durchgehen, um letztendlich die Frage zu beantworten, ob die Box ihren Preis von knapp 30 Euro wert ist, oder nicht.

Den Anfang macht das schwedische Schwergewicht Dolph Lundgren, den man unter anderem als Widersacher Stallons in „Rocky 4“ kennt, oder als Mitglied der „Expendables“, deren Filmposter im übrigen erschreckende Ähnlichkeit mit dem Cover der Box ausweist.

In „Command Performance“, aus dem Jahr 2009, spielt Lundgren, der ebenfalls als Drehbuchautor, Produzent und Regisseur für den Film tätäig war, den Schlagzeuger einer Heavy Metal Band, der zusammen mit einem russischen Agenten einer Gruppe von Terroristen das Handwerk legen muss, die den russischen Präsidenten und dessen Familie während eines Konzertes in Moskau als Geisel genommen haben.

Lundgren lebt hier quasi den Traum eines jeden Teenagers, erst einem Millionen Publikum mit einer Doublebass das Hirn weg blasen, danach auf Verbrecher jagt gehen, dabei eine Schneise aus Blut und Zerstörung hinter sich lassen, ein paar kernige Sprüche bringen und am Ende mit der heißen Schnitte gen Sonnenuntergang fahren.

Recht bescheiden die Rolle, die der gute Herr Lundgren sich da auf den Leib geschrieben hat.

Was sich auf dem Papier grandios anhört, entpuppt sich in der Praxis jedoch als ein 0815 Action Film, was irgendwie auch wieder symptomatisch für die Karriere Lundgrens ist. Dennoch bietet „Command Performance“ über eine Laufzeit von 91 Minuten genügend Schauwerte, um ihn zum perfekten Einstieg dieser Box zu machen.

Weiter geht es mit einem weiteren Film aus dem Jahre 2009, „Gesetz der Straße – Brooklyn's Finest“. Während der vorherige Titel jedoch als typische DVD Produktion mit einem geringen Budget und dementsprechend mit einem recht unbekannten Cast auskommen musste, fährt „Gesetz der Straße“ das volle Programm auf. Richard Gere, Don Cheadle, Ethan Hawke, Wesley Snipes und Antoine Fuqua  im Regiestuhl, bei so einem Star Aufgebot kann doch eigentlich nichts schief gehen.

Die Handlung des Films umspannt die Geschichte von drei Polizisten in Brooklyn, die alle ihr ganz eigene Kreuz zu tragen haben und deren Schicksal dennoch auf die ein oder andere Art verknüpft ist. War „Command Performance“ noch auf reine Action Schauwerte fokussiert, liegt hier der Brennpunkt ganz klar auf der Geschichte und den Charakteren, die von dem überragenden Cast hervorragend in Szene Gesetzt werden.

Zugegebener Maßen hakt der Film zwar an ein paar Stellen und im Vergleich mit anderen Genre Werken, wie etwa „Training Day“, zieht er ebenfalls den kürzeren, dennoch darf sich der Zuschauer hier auf 130 Minuten intelligente Thriller Unterhaltung freuen.

Weiter geht es mit einer der großen Ikonen des 70er und 80er Jahre Action Kinos, Sylvester Stallone.

In „Lock Up“, aus dem Jahre 1989, spielt er den Sträfling Frank Leone, der 6 Monate vor seiner Freilassung in ein Gefängnis voller Mörder und Vergewaltiger geworfen wird, wo es für ihr nur noch ein Ziel gibt: überleben. Er muss sich dabei jedoch nicht nur gegen seine neuen Knastbrüder zu Wehr setzen, sondern auch gegen den korrupten Gefängnis Direktor Drumgoole (Donald Sutherland) und dessen Schergen behaupten.

„Lock Up“ ist einer jener Filme, die man als regulärer Filmfan wenn überhaupt nur am späten Abend auf diversen Spartenkanälen zu sehen bekommt, denn obwohl der Film handwerklich nicht schlecht ist, zählt er im großen Arsenal Stallons nicht gerade zu den bekanntesten.

Dennoch ist es immer wieder schön den jungen Sly in Action zu sehen, vor allem wenn er neben seinen Fäusten auch mit seinem Talent als Schauspieler überzeugen kann.

Wir erreichen die Halbzeit der Box, Grund genug um bereits ein kleines Zwischenfazit zu ziehen.

Die bisher gesehenen Filme gehörten allesamt nicht unbedingt zu der A-Liste der jeweiligen Hauptdarsteller, was sie jedoch keinesfalls zu Rohrkrepierern macht, sondern zu einer netten Unterhaltung für Genre Fans, die vermutlich die bekannteren Werke sowieso schon ihr eigen nennen dürften.

Weiter geht es auf Seite2.

Diese Seite verwendet Cookies. Akzeptieren.