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Der Moviebreak-Adventskalender 2022

von Thomas Repenning

Wie jedes Jahr gibt es neben den schönen und magischen Film/Serienmomenten auch die tragischen. Denn auch das gehört zum Rückblick: Der Nachruf. Ein schmerzlicher, der uns immer wieder wissen lässt, dass alles vergänglich ist, selbst der größte Ruhm bleibt davon nicht verschont. Nichts ist beständig, jeder von uns besitzt nur eine gewisse Zeit auf Erden. Umso tragischer dann, wenn Kindheitsstars vergehen, Helden sterben und scheinbar einzig ein tiefes Loch zurückbleibt. Dieser Tag widmet sich ganz den Verstorbenen:

James Caan (1940-2022) im Alter von 82

Caan
, dessen Eltern aus Deutschland in die USA immigrierten, hatte in seiner Jugend großes Interesse für Sport, erreicht beim Karate sogar den schwarzen Gürtel. Dennoch versuchte er sich auch als Schauspieler und konnte die Ausbildung zu diesem erfolgreich abschließen. Seine erste kleine Kinorolle hatte er 1963 im Klassiker Das Mädchen Irma la Douce von . Danach folgten mehrere Auftritte in TV-Serien, bis er sich vollumfänglich auf seine Kinokarriere konzentrierte und Engagements in Filmen wie El Dorado oder Lady in a Cage erhielt. Letzterer war bis dahin seine größte Rolle.

Mit Liebe niemals einen Fremden konnte er den damals noch unbekannten Regisseur überzeugen, der ihn danach für die Rolle des Sonny Corleone im Meisterwerk Der Pate besetzte. Damit hatte Caan endgültig einen Durchbruch, der ihm eine Oscar- sowie Golden Globe-Nominierung einbrachte. Leider konnte er Zeit seines Lebens keine der beiden Trophäen sein eigen nennen. Nach diesem Erfolg spielte in diversen anderen erfolgreichen Filmen mit, darunter Rollerball, Thief -Der Einzelgänger, Funny Lady oder Die Brücke von Arnheim.

Anfang der 1980er nahm er eine lange Pause. Grund dafür waren Drogenprobleme sowie der Krebstod seiner Schwester. Zurück ins Rampenlicht kam er 1987 mit Der Steinerne Garten von Francis Ford Coppola. Danach folgten viele verschiedene Rollen. Er ließ sich von Kathy Bates in Misery pflegen, machte in Eraser das Leben schwer, war der Vater von Buddy -Der Weihnachtself, brachte Hugh Grant als Mickey Blue Eyes in Schwierigkeiten, drehte mit Lars von Trier auf einer Theaterbühne Dogville und hatte mit Las Vegas sogar eine eigene Serie.

Ray Liotta (1954-2022) im Alter von 67

Überraschend starb Liotta dieses Jahr bei den Dreharbeiten zu seinem neuen Film. Sein größtes Karriere-Highlight war natürlich GoodFellas – Drei Jahrzehnte in der Mafia aber auch viele weitere Filme und Projekte. 

Darunter natürlich unter anderem Narc, Revolver oder Gefährliche Freundin. Aber auch vieles mehr. Insgesamt 126 Credits lassen sich in seiner Vita finden. Darunter gefühlvolle Rollen, aber eben auch brachiale Rollen. Ray Liotta war stets wandelbar, auch wenn er oftmals eher in Nebenrollen zu finden war.

(1925-2022) im Alter von 96

Im Laufe ihrer 75 Jahre langen und facettenreichen Karriere spielte sie in über 100 Film- und Serienproduktionen mit. 1944, mit 19 Jahren, spielte sie ihre erste größere Rolle in Das Haus der Lady Alquist. Weitere Produktionen folgten mit der Zeit. So gehörte sie auch zu den Besetzungen von Botschafter der Angst, Gesicht ohne Namen, Der Hofnarr oder Samson und Delilah.

Mit der Disney-Produktion Die tollkühne Hexe in ihrem fliegenden Bett konnte sie 1971 eine ganze Kinder-Generation begeistern. Fans von Kriminalunterhaltung verbinden mit der Britin aber vor allem die TV-Serie Mord ist ihr Hobby, die zwischen 1984 und 1996 produziert wurde und es auch insgesamt 264 Episoden brachte. Darin spielte sie die Romanautorin Jessica Fletcher, die immer wieder in Mordfälle stolperte und diese löste. Sowieso war sie in ihren späteren Karrierejahren eine gern gesehene Darstellerin für Krimi. So spielte sie 1978 in Tod auf dem Nil mit und zwei Jahre später in Mord im Spiegel.

Neben ihrer Darstellung war auch ihre Stimme beliebt. So sprach und sang sie in Disneys Die Schöne und das Biest Mrs. Potts und war auch bei den Animationsfilmen Fantasia 2000 sowie Anastasia beteiligt. Ihre letzten Leindwandauftritte waren übrigens auch Werke für die ganze Familie, nämlich u. a. Eine Zauberhafte Nanny, Mr. Poppers Pinguine und Mary Poppins' Rückkehr.

Anne Heche (1969-2022) im Alter von 53

Eine ihrer ersten Rollen hatte Anne Heche in der Serie Die Abenteuer des jungen Indiana Jones. Im Film schaffte sie es dann Jahre später sogar mit neben dem echten Indy, , in der Abenteuerkomödie Sechs Tage Sieben Nächte mitzuspielen. Weitere Hollywood-Produktionen mit ihr in der Besetzung waren u. a. Donnie Brasco, Wag the Dog, Volcano oder John Q -Verzweifelte Wut. Sie war auch Teil des Psycho-Remakes von Regisseur .

Nachdem sie eine Beziehung mit der TV-Persönlichkeit Ellen DeGeneres hatte, wurde es - zumindest im Film - ruhiger um sie. Die Medien waren mehr an ihrem Privatleben interessiert, was gewiss für sie nicht einfach war. Quasi eine zweite Karriere feierte sie dank ihrer Besetzung in erfolgreichen Serie wie Men in Trees, EverwoodAlly McBeal oder The Legend of Korra.

William Hurt (1950-2022) im Alter von 71

Hurt erlernte seinen Beruf an der renomierten Juilliard School in New York. Angeblich war er neben Superman-Darsteller Christopher Reeve und Robin Williams der einzige, der 1973 die Aufnahmeprüfung bestand. Nach seiner Ausbildung arbeitete er viel und erfolgreich am Theater, bis er Anfang der 1980er Jahre auch das Kino für sich entdeckte. Es folgten Hauptrollen in den Thrillern Heißblütig -Kaltblütig oder Gorky Park, sowie Dramen wie Der große Frust oder Kuss der Spinnenfrau. Für Letzteren wurde er mit einem Oscar ausgezeichnet.

In den 1980er Jahren spielte er in guten bis herausragenden Filmen mit. In der darauffolgenden Dekade konnten nicht alle Filme mit seiner Beteiligung überzeugen, das änderte aber nichts an der Qualität seiner Arbeit. Darüber hinaus machte er nach und nach auch Platz für andere Darsteller*innen im Spotlight und übernahm immer öfters Nebenrollen. So z.B. in Dark City, Into the Wild, 8 Blickwinkel oder A History of Violence. Seit 2008 war er außerdem als Thaddeus „Thunderbolt“ Ross Teil des unglaublich erfolgreichen Marvel Cinematic Universe.

David Warner (1941-2022) im Alter von 80

Seine Film- und Serienvita ist lang und sehr abwechslungsreich. Zwar spielte er selten wirklich die Hauptrolle gehörte aber zum Cast von vielen bekannten und mittlerweile auch als Kultfilm angesehenen Produktion. So gehörte er zur Besetzung des Horror-Klassikers Das Omen, von Disneys Tron oder s Katastrophen-Epos Titanic. Weitere Filme mit seiner Beteiligung sind u. a. Wer Gewalt sät, Steiner - Das Eiserne Kreuz, Time Bandits, Die Zeit der Wölfe, Star Trek V - Am Rande des Universums, Black Death, Scream 2Turtles II -Das Geheimnis von Ooze und Die Mächte des Wahnsinns.

Im Serienbereich war David Warner neben preisgekröten Projekten wie Masada und Holocaust auch eine gern gebuchte Stimme für Zeichentrickserien. So war er u. a. in den englischen Sprachfassungen von Captain Planet, Gargoyles oder Batman zu hören.

Robbie Coltrane (1950-2022) im Alter von 72

Das Theater war der Startschuss seiner Karriere. Er blieb diesem auch später treu, auch dann, als er in TV und Film Erfolge feiern konnte. In den 1980ern wurde er in seiner Heimat vor allem durch Auftritte in Comedyserien wie Blackadder bekannt. Es folgten erste Engagements, darunter auch in Hollywood-Produktionen wie Hilfe, die Amis kommen!. Erfolgreiche englische Produktionen zu dieser Zeit mit ihm waren u. a. Henry VMona Lisa  und Nonnen auf der Flucht.

Seinen Durchbruch hatte er 1993 mit der viel gefeierten Krimiserie Für alle Fälle Fitz, die weltweit zum Hit wurde - auch hierzulande. Als KGB-Agent Valentin Dimitrovich Zukovsky war er in den Bond-Filmen GoldenEye sowie Die Welt ist nicht genug zu sehen. Anfang der 2000er übernahm er dann die Rolle, mit der die meisten ihn - neben Ermittler Fitz - in Verbindung bringen. Gemeint ist natürlich Wildhüter Hagrid in den Harry Potter-Verfilmungen. Des Weiteren spielte er in dieser Potter-Zeit auch in anderen größeren Produktionen mit, wie etwa The Brothers Bloom, Van Helsing oder From Hell.

Fred Ward (1942-2022) im Alter von 79

Bevor er als Schauspieler arbeitete, verdiente er sein Geld als Holzfäller, Boxer und Soldat. Drei Berufe die perfekt zu seinem kernigen Äußeren passten. Fred Ward wirkte immer wie ein Raubein, fügte diesem Eindruck aber stets etwas menschliches, etwas zutiefst liebenswertes hinzu. Er, der auch als Kampfkünstler aktiv gewesen war, konnte den harten Hund mit dem Herz aus Gold nahbar, authentisch und überzeugend spielen. Man danke nur an die famose Chemie zwischen ihm und im Kultklassiker Im Land der Raketenwürmer.

Aber auch außerhalb der Buddy-Rolle zeigt er, was in ihm steckt. So etwa im Erotikdrama Henry & June, im Familiendrama Der Prinz von Pennsylvania mit einem jungen Keanu Reeves an seiner Seite oder dem Actionfilm Remo - unbewaffnet und gefährlich. Der von 007-Veteran inszenierte Streifen sollte 1985 ein neues Action-Franchise starten. Daraus wurde leider wegen mageren Zuschauerzahlen nichts. Vielleicht war es ja dieser unverdiente Flop, der Ward darin bestärkte sich mehr auf Komödie zu fokussieren.

In diesen tauchte er immer wieder auf. Etwa als Oscar-Terrorist in Die Nackte Kanone 33 1/3, als liebenswerter Mini-Golfer in Zwei mal zwei, erneut als Wurmbekämpfer im überraschend guten und unterhaltsamen Tremors 2: Die Rückkehr der Raketenwürmer, oder als zahnloser Proletencop in Miami Blues. Weitere bekannte Filme mit ihm sind u. a. noch Flucht von Alcatraz, Silkwood, Halbblut, The Player und Short Cuts.

Sidney Poitier (1927-2022) im Alter von 94

Die Größe und vor allem Wichtigkeit von seinem Schaffen lässt sich nur schwer in Worte fassen. Er war vermutlich der erste afroamerikanische Schauspieler, der sich auf der großen Leinwand gegen Rassismus und Bevormundung wehrte. Legendär ist vor allem seine Rolle des Polizisten Mr. Tipps in In der Hitze der Nacht aus dem Jahre 1967. Doch bereits davor konnte er mit Filmen wie Flucht in Ketten oder Rat mal, wer zum Essen kommt große Erfolge feiern. Für seine Leistung in Lilien auf dem Felde erhielt er 1964 den Oscars als bester Darsteller. Er war der erste schwarze Schauspieler, der diesen Preis erhielt. 2002 erhielt er den Oscar für sein Lebenswerk.

Ab Mitte der 1970er Jahre machte er sich leider rar auf der Leinwand, kehrte 1988 mit dem Thriller Little Nikita aber zurück. Es folgten Engagements in Filmen wie Mörderischer Vorsprung und Sneakers - Die Lautlosen. Seine letzte große Kinorolle war das Action-Remake Der Schakal aus dem Jahre 1997.

Neben der Schauspielerei war er politisch sehr aktiv und versuchte sich auch als Regisseur. So inszenierte er zwischen 1974 und 1990 die Komödie Uptown Saturday Night, Zwei wahnsinnig starke Typen und Ghost Dad sowie das Musical Fast Forward. Darüber hinaus war er von 1997 bis 2007 Botschafter der Bahamas in Japan. Er wohnte jedoch nicht in Asien und ließ sich dort vertreten.

Louise Fletcher (1934-2022) im Alter von 88

Es war vor allem eine Rolle, die mit ihr in Verbindung gebracht wird. Die der Oberschwester in dem Filmklassiker Einer flog über das Kuckucksnest von , mit Jack Nicholson in der Hauptrolle. Für diese Leistung wurde sie 1976 mit dem Oscar für die beste Hauptdarstellerin prämiert. Interessanterweise erhielt sie das Engagement in dem Psychatrie-Drama, nach einer zehjährigen Berufspause, die sie über ihre Kinder einlegte. Davor, zwischen 1958 und 1964, war sie fast nur als Darstellerin in TV-Serien zu sehen.

Nach dem Erfolg von Einer flog über das Kuckucksnest spielte sie in weiteren Filmen mit, doch auch wenn ein paar bekannte Titel dabei waren, wie z. B. Exorzist II -Der Ketzer, Projekt Brainstorm, Der Feuerteufel, Invasion vom Mars oder Es war einmal in Amerika, überschattete die Rolle der Schwester Ratched alles. Die Figur landete sogar auf Platz 5 der besten amerikanischen Filmbösewichte. Eine Liste, die vom American Film Institute publiziert wurde. Des Weiteren erhielt die Figur mit Ratched sogar eine Serien-Prequel mit in der Titelrolle.

Ende der 1990er Jahre wurde es ruhiger um sie. Sie spielte vermehrt in Serien oder hatte kleinere Rollen in Filmen wie Auf brennendem Eis, Eiskalte Engel oder Nach eigenen Regeln. Ihren letzten größeren Auftritt hatte sie in der Netflix-Serie Girlboss sowie im Horror-Schund Grizzly II: Revenge, der bereits 1983 gedreht wurde, aber erst 2020 veröffentlicht wurde (mehr dazu hier).

Paul Sorvino (1939-2022) im Alter von 83

Nach seiner Ausbildung an der American Musical and Dramatic Academy in New York spielte er seine ersten Theaterrollen 1964. Anfang der 1970er begann er auch vor der Kamera zu arbeiten. Ab 1972 spielte er die Nebenrolle des Bert D’Angelo in der erfolgreichen Krimiserie Die Straßen von San Francisco mit und . D’Angelo war so beliebt, dass er seine eigene Serie erhielt, die aber nach einer Staffel wegen schlechten Quoten abgesetzt wurde.

Paul Sorvino war meistens als Nebendarsteller aktiv. Nicht nur in Serien sondern auch in Filmen. In seiner Filmographie lassen sich bekannte Werke wie Panik im Needle Park, Cruising, Reds oder Romeo & Julia. Seine bekannteste Rolle ist ohne Zweifel die des Mafiaboss Paulie in s Meisterwerk GoodFellas - Drei Jahrzehnte in der Mafia aus dem Jahre 1990.

Gilbert Gottfried (1955-2022) im Alter von 67

Seine Karriere begann er als Jugendlicher auf den Stand-Up-Bühnen von New York. Dort wurde er 1980 vom Sender NBC entdeckt, der ihn zum Ensemblemitglied von Saturday Night Live machten. Nach nur zwölf Episoden hört er dort allerdings wieder auf. Es folgten diverse Auftritte als Komiker in TV-Shows. Seit Mitte der 1980er Jahre trat er vermehrt auch als Gaststar oder Nebendarsteller in Filmen und Serien auf. Zu seinen bekanntesten Auftritten zählen die in Beverly Hills Cop II, den So ein Satansbraten-Filmen und den späteren Sharknado-Produktionen.

Gottfried, der vor allem durch seine Stimme bekannt war, hatte neben seiner Karriere auf der Bühne und vor der Kamera auch großen Erfolg vorm Mikro. So sprach der u. a. den bösen Papagei Jago in Disneys Aladdin, dem Sequel sowie der TV-Serie. Auch als Podcaster hatte er mit Gilbert Gottfried’s Amazing Colossal Podcast ein erfolgreiches Projekt. Mag er hierzulande nie so bekannt gewesen sein, in den USA war er im Comedybereich eine Größe seiner Zunft.

(1930-2022) im Alter von 91

Er war ein filmbegeisterter junger Mann, als er in den 1950er Jahren für die legendäre Filmzeitschrift Cahiers du cinéma Kritiken verfasste. Nach ersten Regieversuchen bei Kurzfilmen erschien 1960 sein Spielfilmdebüt Außer Atem, der als Startschuss des neuen französischen Films gilt. Die Produktion war ein großer Erfolg, machte die Hauptdarsteller und zum Stars und sorgte für einen regelrechten Boom des französischen Kinos.

Weitere Filme von Godard folgten, von denen viele heute den Stand eines Klassikers haben, so wie u. a. Alphaville, Elf Uhr nachts, Die Verachtung, Die Außenseiterbande oder Weekend. Aber auch wenn seine Werke oft gefeiert wurden, blieb er stets ungemütlich und eckte oft an. Auch in seinem Spätwerk zeigt er keine Altersmilde und lieferte u. a. mit Bildbuch und Goodbye To Language eher avantgardistische, als massentaugliche Filme ab. Trotz allem verlieh ihm die Academy 2010 einen Oscar für sein Lebenswerk.

Nichelle Nichols (1932-2022) im Alter von 89

Nichelle Nichols hatte gerade im Fernsehen eine der größten Impacts der Geschichte: Nachdem Nichelle Nichols ihre Karriere als Sängerin begann und schließlich diverse kleinere TV- und Filmrollen bekam, feierte sie ihren Durchbruch, nachdem sie 1966 als Uhura für die Serie Raumschiff Enterprise besetzt wurde. In insgesamt 70 Folgen war sie dabei zu sehen, als schwarze Führungskraft. Dies zusammen mit einem TV-Kuss zwischen einer schwarzen Frau und einem weißen Mann, gehörte mit zu ihren stärksten Aushängeschildern. Doch auch schauspielerisch war Nichols beeindruckend. Sie engagierte sich stets auch für Menschenrechte und war weiterhin auch im Theater aktiv.

Peter Bogdanovich (1939-2022) im Alter von 82

Mit 15 Jahren begann er mit der Schauspielerei, wechselte in den 1960er Jahren aber zur Filmkritik und verfasste dazu angesehene Biographien bekannter Regisseure. Ein Berufszweig, in dem er sich auch ausprobieren sollte und dies mit Erfolg. Mit der Hilfe von B-Movie-König Roger Corman konnte er 1968 Bewegliche Ziele inszenieren, der zu einem Überraschungserfolg wurde.

1972 gelang ihm dann mit Die letzte Vorstellung der Durchbruch. Es folgten u. a.  der Komödienklassiker Is' was, Doc? mit und , oder die Dramen Paper Moon und Die Maske mit und . Seine letzte Regiearbeit war 2014 Broadway Therapy mit und .

Da Peter Bogdanovich seine Projekte oft mit Eigenkapital finanzierte, musse er zweimal Privatinsolvenz anmelden. Dies führte ihn zurück zur Schauspielerei. Immer wieder trat er in Neben- oder Gastrollen auf. Auch war er ein gefragter Gesprächspartner in Dokumnetationen über Hollywood, wie etwa in Easy Riders, Raging Bulls oder 78/52. Durch seine Filme sowie ein Fachwissen, war er bei vielen Kollegen, jung und alt, beliebt. Sein letzter großer Auftritt war ein Cameo in Es - Kapitel 2.

Henry Silva (1926-2022) im Alter von 95

In mehr als 130 Film- und Serienproduktionen wirkte er mit, vornehmlich in der Rolle des Schurken. Henry Silva hatte dafür immer das Gesicht, die Ausstrahlung, die Gravitas. Quentin Tarantino war ein Fan von ihm und auch wenn Silva gewiss nie ein großer Star war, Fans und Kenner des Kinos der 1950er bis 1970er Jahre sollten ihn kennen, genau wie Anhänger des Hollywood B-Movies nach 1960.

Denn auch wenn er in großen Produktionen wie etwa Aschenblödel oder Frankie und seine Spießgesellen mitwirkte, Silva war vor allem im Bereich des etwas abseitigen, oder besser gesagt, nicht ganz so massentauglichen Kinos ein gern gesehener Darsteller. Er drehte auch außerhalb Hollywood, etwa in Italien und Frankreich. Weitere Filme mit seiner Beteiligung waren u. a. Der Berserker, Blutiger Schweiß, Der Horror-Alligator, The Riffs II -Flucht aus der Bronx, Megaforce, Cusack - Der Schweigsame und Nico.

Bob Saget (1956-2022) im Alter von 65

Die meisten dürften ihn wohl als Familienoberhaupt Danny Tanner aus der Sitcom Full House kennen, die von 1987 bis 1995 produziert wurde und auch hierzulande ein großer Hit war. Davor war er hauptsächlich als Komiker erfolgreich. Eine Passion, die er auch nach dem Ende seiner Danny Tanner-Rolle ausübte. Dennoch blieb er der Kamera stets treu und absolvierte diverse Neben- und Gastrollen etwa in Half Baked - Völlig high und durchgeknallt oder Ein verrückter Tag in New York.

Eine Art Comeback feierte er mit der Sitcom How I Met Your Mother, die von 2005 bis 2014 produziert wurde. Hier war er als Erzähler hinter dem Mikrofon tätig, während Josh Radnor sein jüngeres Ich vor der Kamera verkörperte. Auch diese Serie war sehr erfolgreich und gilt als eine der wichtigsten und durchaus auch einflussreichsten Comedyserien der neuen Jahrtausends. Nach dem Aus wirkte er noch an Fuller House aus dem Hause Netflix mit. Das Revival von Full House konnte nicht wirklich an die gute, ale Zeit anknüpfen, erhielt aber dennoch fünf Staffeln. Bob Saget war alerdings nur in 15 Episoden dabei.

Neben seiner Tätigkeit als Schauspieler und Komiker war er auch als Regisseur tätig. Allerdings konnte keiner seiner Filme Kritik oder Publikum so richtig vereinnahmen, egal ob es nun Dirty Work oder die Doku-Parodie Die verrückte Reise der Pinguine war. Seinem Ruf als guten Entertainer schadete das nie. Vor allem in den USA galt er als feste Größe Holywoods.

(1941-2022) im Alter von 81

Der gebürtige Ostfriese stand lange Zeit für großes, international erfolgreiches Unterhaltungskino aus Deutschland. Doch zu Beginn drehte er in den 1970er Jahren u. a. Episoden des Krimi-Dauerbrenners Tatort. 1977 inszenierte er für die Reihe Reifezeugnis. Bis heute ist dieser Tatort der zweiterfolgreichste. Davor konnte Petersen mit Einer von uns beiden seinen ersten Kinofilm realisieren, der aber nicht so viel Eindruck machte. Ein weiterer wichtiger Film aus den 1970er Jahren war sein Katastrophenfilm Smog, eine Zusammenarbeit mit Das Millionenspiel-Schöpfer Wolfgang Menge.

1981 änderte Wolfgang Petersen dann das deutsche Kino nachhaltig. Mit seiner Verfilmung von Lothar-Günther Buchheims Roman Das Boot erschuf er einen Kultklassiker, der weltweit für Begeisterung sowie volle Lichtspielhäuser sorgte und mit dafür verantwortlich war, dass der gebürtige Emdener von Hollywood entdeckt wurde und dass auf dem internationalen Markt der deutsche Film wieder als Zuschauermagnet wahr und ernst genommen wurde. Drei Jahre später wiederholte er diesen Erfolg mit einer weiteren Bestseller-Verfilmung: Die Unendliche Geschichte.  Es lässt sich nur schwer beschreiben, wie groß, populär und erfolgreiche dieser Film war. Er prägte den damaligen Zeitgeist enorm. Wolfgang Petersen eroberte endgültig die Welt? Na ja, fast.

1985 inszenierte er mit dem Sci-Fi-Drama Enemy Mine -Geliebter Feind seine erste US-Produktion. Der Film mit und blieb hinter den Erwartungen zurück und es dauerte sechs Jahre, bis er mit dem US-Mystery-Thriller Tod im Spiegel als Regisseur zurückkehrte. Die Produktion war ein probater Erfolg und machte es möglich, dass seine große Zeit in Hollywood beginnen konnte.

Den Startschuss machte In the Line of Fire - Die zweite Chance mit und , gefolgt vom starbesetzten Pandemie-Thriller Outbreak - Lautlose Killer. 1997 krönte er dann zum US-Präsidenten und zum Terroristen im Actionfilm Air Force One. Sein norddeutsches Faible für die Seefahrt konnte er derweil 2000 in der Seefahrertragödie Der Sturm mit und ausleben. 2004 erschien dann mit Troja sein letzter großer, erfolgreicher Blockbuster.

2006 versuchte sich Petersen am Remake Poseidon, konnte aber weder Kritik noch Kinokasse damit erobern. Was folgte war eine lange Schaffenspause als Regisseur, die durchzogen war von Gerüchten und nicht umgesetzten Projekten. 2016 kehrte er für die Komödie Vier gegen die Bank nach Deutschland zurück. Interessant: Der Film mit und war eine Neuverfilmung eines gleichnamigen Fernsehspielfilms aus dem Jahre 1976. Regie führte damals ... Wolfgang Petersen.

Neben Roland Emmerich war Wolfgang Petersen nicht nur ein wichtiger deutscher, sondern ganz allgemein ein wichtiger Filmemacher in der Traumfabrik. Genau wie sein schwäbischer Kollege erschuf er lange Zeit großes Kino für die Massen, gerne auch mit einer ordentlichen Dosis Pathos versetzt. Im Gegensatz zu anderen Filmemachern unserer Republik setzte er aber auch in seiner Heimat Maßstäbe und verhalf dem deutschen Unterhaltungsfilm wieder zu einer künstlerischen wie kommerziellen Relevanz.

Meat Loaf (1947-2022) im Alter von 74

Filmfans dürfte der Sänger, der sich schon in jungen Jahren aufgrund seines Übergewichts den Spitznamen "Meat Loaf" (zu deutsch: Hackbraten) einfing, wohl am meisten bekannt sein durch seinen Auftritt als "Riesenbaby" Robert "Bob" Paulsen in David Finchers Fight Club. In einer der meistzitiertesten Szenen des Films, in welcher er ironischerweise ebenfalls frisch verstorben ist, zollen ihm die Anhänger von Tyler Durden (Brad Pitt) mit einem Sprechchor Tribut.

 Seinen ersten kurzen Filmauftritt hatte der Rockmusiker aber schon lange davor 1975 in der The Rocky Horror Picture Show. Über die Jahrzehnte war Meat Loaf  auch immer wieder in verschiedenen Filmen und Serien in mehr oder weniger großen Gastrollen zu sehen, beispielsweise in Kings of Rock - Tenacious D oder zuletzt der Serie Ghost Wars.

Als Musiker konnte Meat Loaf weltweit mehr als 100 Millionen Alben verkaufen und gewann u.a. einen Grammy. Obwohl er sich 2013 erst mit einer Tournee von der Bühne verabschiedete, veröffentlichte er 2016 noch ein letztes Studioalbum.

Ivan Reitman (1946-2022) im Alter von 75

Es besteht keine Übertreibung innerhalb der Behauptung, dass er einer der erfolgreichsten, einflussreichsten und bekanntesten Komödienmacher Hollywoods war. Nach erste Gehversuchen als Regisseur in den 1970er Jahren gelang ihm 1979 mit Babyspeck und Fleischklösschen sowie 1981 mit Ich glaub' mich knutscht ein Elch! zwei Komödien, die vor allem in den USA einen Ruf als Kultfilm haben und darüber hinaus halfen Namen wie oder John Candy auf der großen Leinwand zu etablieren.

1984 begann dann seine große Zeit in Hollywood. Mit Ghostbusters - Die Geisterjäger schrieb er 1984 nicht weniger als Filmgeschichte. Mit Staatsanwälte küßt man nicht gelang ihm das trotz der Besetzung mit Darryl Hannah und nicht. Dafür machte er und in Twins - Zwillinge zu eben diesen und füllte auch damit wieder Kinos sowie deren Kassen und bewies gleichsam, dass der ewige Terminator auch als Komödienstar sehr gut funktioniert. So gut sogar, dass Reitman nach Ghostbusters 2 mit dem ehemaligen Bodybuilder die Actionkomödie Kindergarten Cop drehte - ebenfalls ein Erfolg.

In den 1990er konnte Reitman immer noch Erfolge für sich verbuchen, aber weder die Doppelgänger-Geschichte Dave mit und noch ein schwangerer Arnie in Junior konnten an seine 1980er-Höhen heranreichen. Dafür war er als Produzent u. a. bei Space Jam involviert. Mag sein, dass der Film sehr stark an den damaligen Zeitgeist angelehnt ist, er gilt trotzdem für viele als großes Stück Kino.

Nach seinen Regiearbeiten Ein Vater zuviel, Sechs Tage Sieben Nächte und dem Ghostbusters inspirierten Evolution wurde es ruhig um Reitman. Seine letzten Filme waren allesamt keine Zuschauermagneten. Draft Day mit Kevin Costner erschien in Deutschland sogar nur auf DVD. Erfolge hatte er aber trotzdem weiter in Hollywood, denn sein Sohn   machte sich mit Filmen wie Thank You for Smoking, Up in the Air oder Tully einen Namen. Das gipfelte in ihrer Zusammenarbeit bei Ghostbusters: Legacy, der kürzlich in den Kinos lief und dort durchaus gut ankam. In Promo-Material gaben Jason Reitman zu Protokoll, dass sein Vater jeden Tag am Set war und es die besten Dreharbeiten ihres Lebens waren. Vielleicht war es so etwas wie ein Abschiedsgeschenk.

Kirstie Alley (1951-2022) im Alter von 71

Ihre erste größere Rolle hatte sie direkt in einem Meisterwerk des Sci-Fi-Genres: Star Trek II: Der Zorn des Khan. Danach folgten weitere Auftritte in Filmen wie Runaway - Spinnen des Todes oder Champions. Doch ihr richtiger Durchbruch kam durchs Fernsehen. Zunächst 1985 im Straßenfeger Fackeln im Sturm und dann ab 1987 in der Kult-Sitcom Cheers. Für die Rolle in der NBC-Comedyserie wurde sie mit einem Emmy sowie Golden Globe ausagezeichnet.

Dank ihres TV-Erfolgs kam auch ihre Kinokarriere in Schwung. Sie wirkte etwa beim Thriller Mörderischer Vorsprung und natürlich den erfolgreichen Kuck mal, wer da spricht-Filmen mit. Weitere Kinoproduktionen waren Eine fast anständige Frau, Eins und eins macht vier, Gnadenlos schön und das Remake von Das Dorf der Verdammten.

Doch leider stockte ihr Erfolg immer wieder und die Presse konzentrierte sich immer öfters auf ihr Gewicht. Dies verarbeitete sie 2005 in der Serie Fat Actress. In den letzten Jahren absolvierte sie vermehrt Gastauftritte und Nebenrollen in Serien und Shows wie etwa Scream Queens, The King of Queens, The Middle oder Dancing with the Stars.

Olivia Newton-John (1948-2022) im Alter von 73

Olivia Newton-John wurde in Cambridge, England, geboren und war die Enkeltochter des Nobelpreisträgers und Mitbegründers der Quantenphysik Max Born. Als junge Erwachsene begann ihre Musikkarriere. 1966 erschien mit Till You Say You’ll Be Mine ihre erste Single. Im Laufe der kommenden Jahre baute sie ihre Karriere weiter aus und wurde vor allem in den USA bekannt. 1974 nahm sie am Eurovision Song Contest  teil und belegte den vierten Platz.

Den internationalen Durchbruch feierte sie 1978 an der Seite von in der Musicalverfilmung Grease. Der Film war ein Riesenhit, in den Kinos sowie auch der Soundtrack. 1980 sollte der Erfolg mit Xanadu wiederholt werden, was jedoch misslang. Der Film gilt heute als Kuriosum, in dessen Besetzung sich sogar Gene Kelly finden lässt. 1981 hatte sie mit dem Popsong Physical wieder einen Smash-Hit. 1983 spielte sie erneut neben Travolta in der Komödie Zwei vom gleichen Schlag. Danach konzentrierte sie sich wieder mehr auf die Musik sowie ihr Privatleben.

Nach dem Weihnachtsfilm A Mom for Christmas von 1990 machte sie sich rar im Filmbereich. Hin und wieder absolvierte sie Gastauftritte, etwa in der Serie Glee oder der Komödie Die Trauzeugen, aber ihr Fokus lag ganz klar auf ihrer Musik. Einige ihrer Interpretationen sind durchaus bekannt, so kann man ihre Version Somewhere over the Rainbow im Actionklassiker Im Körper des Feindes hören.

Heutiges Gewinnspiel: Das Jahr 2022 hat uns viele Berühmtheiten und Idole genommen, sei es nun im Film, Fernsehen, Musik, Politik oder einem anderen Bereich. Welcher prominente Tod hat euch besonders überrascht oder getroffen und wen werdet ihr vermissen?

Zu gewinnen gibt es heute dank der Unterstützung von Polyband 1x die DVD und 1x die BD von der Young Pope/ New Pope Box zu gewinnen.

Viel Glück!

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