Er ist der Jesus der Konsumjünger, der Albtraum aller Atheisten, die letzte Drohung gestresster Eltern. Heiliger als er ist höchstens der Herrgott, den schauspielerisch zu verkörpern die kleinere Herausforderung darstellt. Klar, von wem die Rede ist: Santa Claus. Father Christmas. Der Weihnachtsmann. Eine Konsum-Koryphäe in Coca-Cola-Kleidung als gutherzigen Gabenbringer dastehen zu lassen, ist kein leichtes Unterfangen. Ein paar filmischen Werken ist es dennoch gelungen. Hier sind für euch die fünf besten Weihnachtsmänner von Leinwand und Mattscheibe. Die könnten kaum unterschiedlicher sein - wie unsere Feiertagswünsche und -stimmungslagen. Hier ist für jede*n der Richtige dabei!

1. Der Klassiker: Richard Attenborough 

Das rotwangige Rauschebart-Gesicht mit dem verschmitzten Lächeln stellen sich 5-Jährige vor, wenn sie ihren ersten Brief mit Geschenkwünschen an den Nordpol adressieren. Sir Richard Attenborough verkörperte in Das Wunder von Manhattan den geheimnisvollen Mr. Kris Kringle so überzeugend, dass viele ihn verdächtigten, tatsächlich mit dem Rentier-Schlitten durch die Winternacht zu fliegen. Immerhin sah der britische Schauspieler sogar privat aus wie Santa und kompromittierte sein menschenfreundliches Image nie durch Schurkenrollen oder -taten.

2. Der Moderne: Arthur Christmas 

Der turbulente Feiertags-Fantasyfilm von Sony und Aardman Animations denkt sich den Santa-Job als Prestige-Posten einer elfenverstärkten Erbdynastie. Eine Aufgabe, die dem tollpatschigen Titelhelden zufällt, obwohl er im Gegensatz zu seinem Bruder Steve gar nicht scharf darauf ist. Der schlaksige Arthur ist der Weihnachtsmann für alle, die erwachsen genug sind, um zu wissen, dass die Feiertage eine halsbrecherische Marathon-Mission sind, die man nur mit vereinten Kräften übersteht. Und das alle Jahre wieder.

3. Der Alternative: Jack Skellington 

Weihnachten ist der Horror. Zumindest für manche, weshalb Halloween Towns Pumpkin King für seinen Nightmare before Christmas einen Platz auf dem Siegertreppchen verdient. Santas unkonventioneller Stellvertreter verkörpert den Weihnachtsgeist all jener, die ohne tonnenweise Deko-Müll, Schnulz-Pop in der Dauerschleife und Pflichtveranstaltungen mit Harmoniezwang die zweieinhalb Terror-Tage eigentlich genießen könnten. Auch wenn sie mehr für Krampuslauf als Kirchgang sind. Und sind Geistergeschichten nicht eine alte Weihnachtstradition?

4. Der Zynische: The Grinch 

Um mit einigen Irrtümern aufzuräumen: Der Grinch hasst Weihnachten nicht grundsätzlich. Der Grinch ist ein atheistischer Konsumkritiker mit ökologischem Bewusstsein (Grinch = grün!), dessen gewaltfreie Geschenke-Beschlagnahmung quasi politischer Protest ist. Wenn der Grinch wirklich Geschenke (um)verteilen würde, dann an diejenigen, die in kalten Höhlen statt am kuscheligen Kaminfeuer sitzen und Herz- oder andere Fehler haben. Der Grinch hat Recht. Der Grinch ist ein Held. Also guckt ihn euch an, nur bitte in der von Karloff erzählten 1966er Version.

5. Der Depressive: Charlie Brown

In dieser Zeit, in der einerseits jedes negative Gefühl pathologisiert wird und andererseits reale psychische Leiden banalisiert werden, hilft nur noch Charlie Brown. Okay, technisch gesehen ist er kein Weihnachtsmann, ganz ohne Geschenke und Kostüm. Aber sein Feiertagstief in der klassischen Peanuts Weihnachtsfolge bleibt eine der gelungensten Darstellungen vom Umgang mit schwierigen Situationen und Niedergeschlagenheit inmitten aggressiver guter Stimmung. Die Botschaft vorbehaltloser Gemeinschaft wirkt heutzutage zudem geradezu utopisch.

Heutiges Gewinnspiel: Habt ihr einen Lieblingsweihnachtsmann aus Film/Serie? Wenn ja, wer ist es und warum?

Zu gewinnen gibt es heute 1x die 4K Version von Forever Purge sowie 1x die 4K Version als Steelbook von Chaos Walking.

Viel Glück!