Auch das Kinojahr 2017 hat uns wieder begeistern können, schöne Momente geschenkt, uns gefesselt und mit seiner Magie gefangen. Doch auch dies gehört wie jedes Jahr zum Rückblick: Der Nachruf. Ein schmerzlicher, der uns immer wieder wissen lässt, dass alles vergänglich ist, selbst der größte Ruhm bleibt davon nicht verschont. Nichts ist beständig, jeder von uns besitzt nur eine gewisse Zeit auf Erden. Umso tragischer dann, wenn Kindheitsstars vergehen, Helden sterben und scheinbar einzig ein tiefes Loch zurückbleibt. Dieser Tag widmet sich ganz den Verstorbenen:

Bill Paxton (1955–2017) im Alter von 61

Egal ob Aliens - Die Rückkehr, True Lies - Wahre Lügen oder sein kurzer Auftritt in Terminator: Bill Paxton war eine absolute Kultfigur, was vielleicht an seiner Herkunft aus Texas lag. Er war immer ein wenig Cowboy, doch eben auch wandelbar und hatte so fast an die 100 Film- und Serienauftritte in seiner Vita. Sein letzter großer Blockbuster war Edge of Tomorrow, sein letzter Auftritt in der Serie Training Day als harter Detectiv Frank Rourke.

Glenne Headly (1955–2017) im Alter von 62

Glenne Headly ist vor allem durch ihre Rollen in Dick Tracy, Zwei hinreißend verdorbene Schurken oder Mr. Holland's Opus bekannt. Zudem bekam sie in ihrer Karriere zwei Emmy Nominierungen: Einen für ihre Rolle als Elmira Johnson in Lonesome Dove sowie für ihre Rolle der Tante Ruth in Bastard Out of Carolina. Zuletzt war Headly in der HBO Mini-Serie The Night Of sowie Future Man zu sehen.

John Heard (1946–2017) im Alter von 71

Kevin hat seinen Vater verloren: Mit diesen Worten berichteten wir dieses Jahr über den Tod von John Heard. Und ja, Kevin -Allein zu Haus sowie dem Sequel Kevin - Allein in New York sind wohl seine bekanntesten Rollen. Doch auch in Big, Zeit des Erwachens, Spiel auf Zeit, Die Akte oder The Chumscrubber - Glück in kleinen Dosen war er zu sehen. Einer seiner letzten Auftritte war im Neo-Western Last Rampage: The Escape of Gary Tison an der Seite von Robert Patrick.

Roger Moore (1927–2017) im Alter von 89

Sein Name war Bond, James Bond: Seit 1945 war Roger Moore regelmäßig vor der Kamera zu sehen und schaffte es gerade mit seinem britischen Charme Millionen Menschen zu begeistern. Fast 100 Auftritte als Schauspieler zählt seine Vita. Doch auch privat war Moore viel unterwegs: So engagierte er sich vor allem im sozialen Bereich und war auch UNICEF-Botschafter. Nächstes Jahr werden wir noch einmal seine Stimme im Animationsfilm Troll Hunters hören dürfen.

John Hurt (1940–2017) im Alter von 77

„Krieg ist Frieden. Freiheit ist Sklaverei. Unwissenheit ist Stärke“: Sein bekanntester Film ist wohl ohne Zweifel der dystopische 1984 nach dem Roman von George Orwell. Doch auch mit Filmen wie Der Elefantenmensch oder Alien wurde Hurt als Darsteller unsterblich. Über 200 Projekte zieren seine Vita, wobei er seit den 60er Jahren als Schauspieler unterwegs war. Hier erwähnenswert sind unter anderem Hellboy, Snowpiercer, Dead Man, Dogville, Das Osterman Weekend.

Sam Shepard (1943–2017) im Alter von 73

Rau, markant und vor allem kantig: So kannte man Sam Shepard, der vor allem gerne sehr harsche Rollen spielen und sich auch besonders gerne als Cowboy verstand. Kein Wunder also, dass seine Filme wie Der Stoff aus dem die Helden sind oder Blackthorn so Kritikerlieblinge geworden sind. Doch auch in Filmen wie Im August in Osage County oder Black Hawk Down überzeugte Shepard. Zuletzt war er in der Netflix Serie Bloodline zu sehen.

Harry Dean Stanton (1926–2017) im Alter von 91

Stanton wurde wohl schon von jedem Film-Fan einmal im Leben gesehen und hat sich auch ins Gedächtnis gebrannt. Denn gerade sein markantes Gesicht war sein Markenzeichen: Egal ob Alien, The Green Mile, Repo Man oder zuletzt Twin Peaks. Als Darsteller konnte Stanton stets überzeugen und brachte es so als Darsteller auf fast 200 Credits. Unter anderem übrigens auch in Avengers, wo er Hulk als Wachmann in einem Lagerhaus begrüßte.

Martin Landau (1928–2017) im Alter von 89

Oscar-Gewinner Martin Landau (für seinen Auftritt in Ed Wood) war eine feste Größe in Hollywood und hatte schon früh sein Publikum gefunden. Bereits in den 60er Jahren hatte er seinen Durchbruch mit vielen TV-Serien (unter anderem Kobra, übernehmen Sie) und wurde dann mit Mondbasis Alpha 1 zum Weltstar. Zu seinen Klassikern zählen zudem Verbrechen und andere Kleinigkeiten, Tucker - Ein Mann und sein Traum und Der unsichtbare Dritte.

Adam West (1928–2017) im Alter von 88

Ja, auch Batman ist dieses Jahr verstorben, was sogar das Bat-Signal über L.A. nach sich zog. Für viele ist die Batman-Serie aus den 60er Jahren absoluter Edel-Trash und daher selbst heute noch Kult. Doch auch abseits dessen, war West ein anerkannter und wandelbarer Schauspieler, auch wenn er gerne auf seine Batman-Rolle reduziert wurde. Zuletzt wer er unter anderen in den DC-Batman-Animationsfilmen zu hören und natürlich in Family Guy als Kult-Figur Bürgermeister West.

June Foray (1917–2017) im Alter von 99

Ihre Stimme ist – zumindest, wenn man gerne O-Ton hört – unverwechselbar, immerhin konnte sie als Granny über Jahrzehnte hinweg Kinderherzen begeistern. Die Rede ist von June Foray die unter anderem als Granny in den Looney Tunes (sie passte immer auf Tweety auf) ein Markenzeichen wurde. Doch auch abseits davon sprach sie gerne ältere Rollen in vielen Serien und Filmen, so unter anderem in Mulan als Großmutter Fa.

Jerry Lewis (1926–2017) im Alter von 91

Jerry Lewis, einer der Lehrmeister von Steven Spielberg (Der weiße Hai) oder George Lucas (Krieg der Sterne) konnte auf eine Karriere zurückblicken, die aufregend und abwechslungsreich war, aber niemals erfüllt. Dafür sorgte 1972 das Projekt The Day the Clown Cried, ein Mythos, weniger Film denn Legende. Jerry Lewis investierte sein gesamtes Herzblut in das Werk, nur um sich am Ende der Dreharbeiten eingestehen zu müssen, dass er gescheitert ist. Lest Hier den kompletten Nachruf!

George A. Romero (1940–2017) im Alter von 77

nde der 60er Jahre befand sich die US-Gesellschaft im Umschwung und mit ihr das Filmgeschäft. Junge, Studio-unabhängige und radikale Filmemacher preschten mit unkonventionellen Low-Budget-Filmen nach vorne und veränderten den Markt zum Teil nachhaltig. Aber kaum jemand mit so bleibendem Effekt wie Romero, dessen nie mit einem kommerziellen Hintergedanken und mehr als „Freizeitprojekt“ initiierte Debütfilm Die Nacht der lebenden Toten schon bei seiner Veröffentlichung großen Wellen schlug, heute ein Teil des Museum of Modern Art und des Nation Film Registry darstellt, was seinerzeit undenkbar schien. Lest Hier den kompletten Nachruf!

Weiterhin sind dieses Jahr auch verstorben:

Rance Howard (Universal Soldier), Michael Nyqvist (als Bösewicht Viggo Tarasov in John Wick), Jim Nabors (The Andy Griffith Show), Mary Tyler Moore (The Dick Van Dyke Show), Miguel Ferrer (Hot Shots! Der 2. Versuch), Dina Merrill (Unternehmen Petticoat), Jay Thomas (Ray Donovan), Michael Parks (Tusk), Powers Boothe (Sin City), Della Reese (Ein Hauch von Himmel), Don Rickles (Mr. Potato Head in Toy Story), Sonny Landham (Predator), Elizabeth Baur (Der Chef), Barbara Hale (Perry Mason), Richard Hatch (Commander Apollo in Battlestar Galactica), Jonathan Demme (Regisseur von Das Schweigen der Lämmer), Robert Guillaume (Die Stimme von Rafiki in Der König der Löwen), Frank Vincent (Die Sopranos), Lola Albright (Peter Gunn), Clifton James (Sheriff Pepper in James Bond), Tim Pigott-Smith (V wie Vendetta)

Die heutige Gewinnspielfrage: Das Jahr 2017 hat uns viele Berühmtheiten und Idole genommen, sei es nun im Film, Fernsehen, Musik, Politik oder einem anderen Bereich. Welcher prominente Tod hat euch besonders überrascht oder getroffen und wen werdet ihr vermissen? (Kategorie: Kommentar)

Autor: Thomas Repenning