Leider war es mir wie vielen Menschen dieses Jahr unmöglich gemacht, meiner Arbeit angemessen nachzugehen. Daher besteht dieser Rückblick teils aus ungesehenen Filmen(*), deren Rang in den Listen spekuliert ist.
DIE TOP 10 FILME 2020:
1. Never Rarely Sometimes Always
Pro Choice
Corporate Compliance
Progrompatriotismus
4. Honeyland *
Bitterer Honig.
5. Wolfwalkers
Freiheitsfabel.
6. Athlete A *
Antrainierte Ausbeutung
7. First Cow
Milch, Macht & Marktwirtschaft.
8. His House *
(Un)heimlich.
9. Crip Camp
"If you want to call that anger, I call it drive." (Judy Heumann)
10. Lost Girls *
Tot/Schweigen.
Erwähnenswert: The Dissident*, Disclosure: Trans Lives on Screen*, Saint Maud
DIE FLOP 10 2020:
1. Capone *
Brandoesque Blamage
2. A Beautiful Day in the Neighborhood
Creepy Kitsch
3. Tenet *
Kein Kinoretter.
Kriminell klassistisch
5. Siberia
Mystifizierter Machismo
6. Martin Eden
Chauvi-Chose
7. Mank *
Semibiographische Selbstverklärung
8. Artemis Fowl *
Kenneth Branagh.
9. Greenland
Weltende auf Wetterbericht-Niveau
10. Sonic The Hedgehog *
Lahm.
Erwähnenswert: Dolittle *, Money Plane *, The Witches
GEHEIMTIPPS 2020:
The Vast of Night *, Promising Young Woman *, The Great Hack * sind einige der Produktionen, die ich mit besonderem Interesse gesehen hätte. Aber wie erwähnt, waren die Optionen zur Sichtung äußerst eingeschränkt.
10 MOST WANTED FILME 2021:
Alle Kinofilme. In allen Kinos. Nicht erst 2021, sondern sofort.
MEIN SERIENJAHR 2020 UND SERIEN-ERWARTUNGEN 2021:
Auf der Berlinale sämtliche dankbarerweise kurze Folgen von Sex gesehen. Leider so unansehnlich, uninteressant und überbewertet wie der Titel es befürchten lässt. An 2021 habe ich keinerlei Erwartungen. Aber ihr alle dürft euch auf weitere Folgen der Endlosserie "The Lockdown" und deren Spin-off "Lockdown Light" freuen.
DAS JAHR 2020 IN KATEGORIEN:
Cineastisch betrachtet hatte das Jahr für mich nur zwei Kategorien, die kaum gegensätzlicher sein könnten: Berlinale und Lockdown. Da ich über Erste ausführlich berichtet habe und Zweiter hier nicht Thema ist, gibt es nicht mehr zu schreiben.
WAS ICH 2020 VERPASST HABE:
1/2 März, April, Mai, Juni, Juli, August, September, Oktober, November, Dezember.
CORONA HATE ZEIT:
Ein Virus kann ich genauso wenig hassen wie Erdbeben oder das Ozonloch. Dergleichen Emotionen richten sich bei mir gegen Individuen, Vereinigungen oder Institutionen . Im Rückblick auf das Jahr wäre "Hass" jedoch nicht treffend. "Entsetzen", "Angst" und "Ratlosigkeit" passte eher. In diesem Sinne habe ich 2020 einiges gelernt über Gesellschaft und deren Dynamik, Politik, die Menschen allgemein sowie speziell einzelne Personen meines engeren Umfelds. Dabei sind es keineswegs neue Erkenntnisse, sondern altbekannte Fakten, die ich bisher entweder für überholt gehalten oder erfolgreich verdrängt hatte. Mittlerweile fühle ich die meiste Zeit überhaupt nichts mehr. Das ist wahrscheinlich besser so, denn es gibt nichts, auf das wir uns freuen könnten.
FAZIT:
Die Antwort auf alle "Macht es noch einen Sinn ...?"-Fragen ist: "Nein."