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Jahresrückblick - Macky

siBBe

Von siBBe in Der große Jahresrückblick der MB-Redaktion 2017

Jahresrückblick - Macky Bildnachweis: © Warner / Sony | Szene aus "Blade Runner 2049"

DIE TOP 10 FILME 2017:

1. La La Land
Für mich ist dieses Werk nicht nur eines der Highlight des  vergangenen Jahres, sondern konnte sich dieses stilvoll getaktete Gesangs- und Tanzspektakel umgehend in meine Liste von All-Time-Favourites einreihen. Für manch einen zu kitschig, doch für mich die Art von Film, für die das klassische Hollywood-Kino geboren wurde. Eine bildhaft schöne Erinnerung an die alten Zeiten, die sich an Elementen derer Filme bedient, ohne sie billig zu kopieren. Und dann wäre da diese Musik! Songs, die nicht nur zur Berieselung des Gemütszustandes existieren, sondern hinter dessen gezwitscherten Zeilen man sich mit seinen Gedanken in der Kontemplation verlieren kann. Damien Chazelle hat es mit seinem Kumpel Justin Hurwitz geschafft Tracks zu kreieren, die bis heute auf meinem Handy rauf und runter laufen oder bei einem geselligen Abend mit Freunden passend zu Sebastians Wertschätzung der guten alten Zeiten auf Platte aufgelegt werden. Jedes mal erwischt mich La La Land und schafft es mich in den verträumten Kosmos zu entführen, aus dem man eigentlich nie wieder ausbrechen möchte. Na ja, zumindest bis zu einem gewissen Punkt. Dieses Loblied könnte ich nun etliche Seiten weiterführen, doch hat man dieses schon zahlreiche Male gehört und falls doch nicht, wäre da ja noch unsere La La Land-Kritik von jonasson, der mittels in Ovation getränkten Worten dem Film genau das Lob zuspricht, das er verdient. Ein briliant in Szene gesetztes Tänzchen, das sowohl zur subtilen Unterhaltung dient, als auch seine tiefgründigen Ausflüge wagt, die das oftmals für totgeglaubte Genre des Musicals wiederbelebt und auf eine moderne Schiene gebracht haben. Ein absoluter Muss für Jedermann!

2. Blade Runner 2049
Dass viele Casual-Kinogänger den ersten Blade Runner ziemlich öde und unzugänglich finden ist kein großes Geheimnis, aber auch unter den Cineasten findet sich eine ansehnliche Zahl, die das Original als langatmig empfinden. Das ist natürlich schwer abzustreiten, doch was mich betrifft, so hat Ridley Scotts Sci-Fi-Gigant einen besonderen Platz in meinem Herzen. Ich hatte schon immer ein exorbitantes Faible für Investigation Movies und gut gemachte Science-Fiction ist bei mir auch immer gern gesehen. Doch waren  meine Befürchtungen bei der Ankündigung von Blade Runner 2049 groß, da mich Spätfortsetzungen oftmals enttäuscht haben (Der Pate 3Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels, Alien: Covenant, etc. ). Doch was hier abgeliefert wurde war eine audiovisuelle Orgie, die storytechnisch dem kultigen Original würdig ist. Auf eine derart gelungene Fortsetzung habe ich eine halbe Ewigkeit gewartet, ohne es selbst zu wissen. Wenn man sich an den US-Stars orientiert, so hat Ryan Gosling für mich zwei Jahre hintereinander die Hauptrolle in meinem persönlichen Film des Jahres übernommen und mich durchweg überzeugt. Mal gucken ob in diesem Rahmen Chazelles First Man der Hattrick wird.     

3. Three Billboards outside Ebbing, Missouri
Ein absurd komischer Streifen, der sich mit einer mehr als nur tragischen Thematik beschäftigt. Eine Kombination, die schnell das Todesurteil eines Films sein kann, doch dem sei diesmal nicht so. Es wird eine absolut explosive Dialektik aufgezogen, bei der wirklich jeder Satz zündet und eine grandiose Frances McDormand eingesetzt, die beweist, dass sie eine der ausdrucksstärksten Darstellerinnen ist, die Hollywoods zu bieten hat. Verrücktes Kino der durchtriebenen Art, wie man es von Martin McDonagh gewohnt ist, nur eben auf einem nochmals höherem Niveau. A hell of a movie! 

4. The Killing of a Sacred Deer 
Schöner Film, der an die Lehre eines griechischen Mythos angehaucht ist und oftmals in surrealen Abstraktionen spricht. Wer gerne Filme als Rätsel sieht, der sollte sich The Killing of a Sacred Deer auf den Zettel setzen. Meine ausführliche Meinung gibt es in der Kritik.  

5. Baby Driver
Das turbulente Highlight des Sommerkinos. Flott, (überwiegend) gut gespielt, actionreich und mit dem einstigen Don Draper. Untermalt von einem breiten Spektrum an von mir heißgeliebten Songs, die perfekt auf die Bilder getaktet wurden und dem Film ein verdammt rasantes Tempo verleihen. Spaßiger und in gewissem Grade abwechslungsreicher Blockbuster. 

6. The Disaster Artist
Die etwas andere Art von Film, die dem Original aktuell ein Revival verleiht. Ich bin allgemein ein großer Fan von Impressions und The Disaster Artist gleicht einer fast zweistündigen Impression von Tommy Wiseau. Eine schöne Reise mit einem schmalen Grad zwischen Tragik und Komik, die auch die Hintergrundgeschichte der sagenumwobenen Person Wiseau und dessen Schund-/Kultwerk veranschaulicht. 

7. Star Wars: The Last Jedi
Ja ich fand den diesjährigen Star Wars auch nicht perfekt. Der Humor hat mich beispielsweise extrem gestört und so manch einer epischen Szene die Ernsthaftigkeit genommen. Aber nichtsdestotrotz hat er mir auch einige Gänsehautmomente beschert, die mich dazu bewegt haben ihn dennoch hier in die Liste aufzunehmen. Ohne jetzt zu viel zu verraten sei hier nur die Szene genannt, an dem so manch ein Kinobesucher anscheinend dachte, dass der Sound ausgefallen sei. Die erste Hälfte war mir etwas zu wirr und träge, aber ab einem gewissen Treffen zweier Figuren fährt der Film so richtig auf und hat mir genau das gegeben, was ich eigentlich von dem ganzen Streifen erwartet habe. Ich bin gespannt was wir in Episode 9 wieder von J.J. zu sehen kriegen.

8. Dunkrik
Laut, bombastisch, ergreifend. Inhaltlich zwar eher dünn, aber mit diesem Film zeigt Nolan was mit dem Mix aus Auditivem und Visuellem im Kino möglich ist. Packendes Kino, was nicht zwingend lange im Gedächtnis bleibt, aber in den Knochen. 

9. Barry Seal 
Jegliche Werbung zu Barry Seal ist an mir vorbeigegangen, weshalb ich bei Erhalt der PV-Einladung diese beinahe aus voreiligem Desinteresse gelöscht hätte. Doch da sprang mir noch schnell genug der Name Tom Cruise ins Auge und ich dachte mir warum nicht. Ohne jede Erwartung ging ich ins Kino und siehe da, ich wurde prächtig unterhalten. Barry Seal macht nichts neu und bringt auch keine große Innovation mit sich, aber ich hatte mit kaum einem Film dieses Jahr ein derartig spaßiges Wohlgefühl, wie mit diesem turbulenten Streifen. 

10. Logan Lucky
Ich mag die Ocean´s Filme und war mir deshalb auch ziemlich sicher das ich diesen Hinterwäldlerraubzug mögen werde. Genau dies war auch der Fall. Ende der Geschichte. 


DIE FLOP 5 2017: 

1. The Killers Bodyguard 
Ging mir einfach nur zwei Stunden hart aufn Sack.

2. Der dunkle Turm 
Habe in kein einziges Buch der Reihe reingeblickt und wurde dennoch dermaßen enttäuscht. Zusammengepresster Quatsch mit reudigem Look. 

3. Bullyparade - Der Film
Bullys Zeit ist schon seit einer geraumen Weile vorbei, was dieser Streifen erneut unter Beweis stellt. 

4. Happy Death Day
Geile Idee, scheiß Umsetzung. Blumhouse halt. 

5. Sleepless - Eine tödliche Nacht 
Kein Wunder, dass dieser Film nur als Screener angeboten wurde. Ich glaube mehr muss ich nicht sagen, oder?


GEHEIMTIPPS AUS DEM JAHR 2017

Der Unsichtbare Gast

Außer Der Unsichtbare Gast, der mittlerweile auch nicht mehr so wirklich als Geheimtipp gelten kann, habe ich nichts Atemberaubendes gesehen, was kaum jemand kennt. Zumindest kann ich mich an keinen weiteren, für diesen Punkt würdigen Streifen erinnern.  

10 MOST WANTED FILME 2018: 

First Man 
Solo: A Star Wars Story 

Sicario 2: Soldado

Die Unglaublichen 2

Mission Impossible 6

Der seidene Faden 

The Avengers 3: Infinity War

Deadpool 2 

Lady Bird 

Call Me by Your Name
The Predator

MEIN SERIENJAHR 2017: 

True Detective: Staffel 2 nachgeholt. Fand diese gar nicht so schlecht, wie sie immer geredet wird.

Deadwood: Anfang des Jahres diese schöne HBO-Perle nachgeholt. Wunderbare Serie! Hat die selbe Machart wie The Sopranos oder The Wire. Die Action geschieht meist nicht im Gefecht, sondern in den Dialogen. Tolle Riege an Darstellern (vor allem Ian McShane) und ein echt geiles Set. Zu Schade, dass dieses zu voreilig abgerissen wurde und somit der Serie ein runder Abschluss fehlt. Doch momentan gibt es ja noch Gemunkel zu einem möglichem Film. Ich bin gespannt. 

Bloodline: Dieses Jahr die dritte und letzte Staffel gesehen. Insgesamt eine feine Serie, die man schnell wegschauen kann, auch wenn sich das Ende ein wenig über die komplette letzte Staffel gezogen hat. 

Fargo: Staffel 3 ist für mich nicht ganz an die vorherige rangekommen, aber dennoch ist Fargo das sowohl beste, was man in der aktuellen TV-Landschaft zu finden vermag. Düster, brutal, skurril, teils irrsinnig witzig und im wahrsten Sinne des Wortes eiskalt. JESSES, ist das gutes Fernsehen!

Better Caul Saul: Staffel 3 = Breaking Bad-Niveau! 

Sherlock: Staffel 4 war eine herbe Enttäuschung. Was ist da passiert? 

Game of Thrones: Zur neusten Staffel wurde soweit ich weiß schon alles gesagt. Bin sowieso kein Mega-Fan. 

Brooklyn Nine-Nine: Staffel 3 war lustig, aber nicht so lustig wie die beiden zuvor. 

Westworld: Geiler Genremix und einer der seltenen Fälle, dass eine Neuauflage besser ist als das Original. Wird wohl HBOs neues Zugpferd nach Game of Thrones

Narcos: Hier gilt das selbe wie für Brooklyn Nine-Nine, nur dass man das lustig durch vorzüglich ersetzen muss. 

The Night Of: Ziemlich stark, ging aber gefühlt an fast jedem vorbei. An diejenigen, bei denen das Sky Ticket bald ausläuft: Schaut schnell noch The Night Of. Ist recht kurz. 

Ash vs. Evil Dead: Lustige Serie für Zwischendurch, die das Gefühl der Filme noch einmal auflodern lässt. Bruce Campbell lebt diese Rolle einfach! 

The Wire: Seit gut einem Jahr stand bei mir die Komplettbox auf Blu-ray im Regal und hat gerufen: "Schau miiiiiich!" Irgendwann im Herbst habe ich dann klein beigegeben und mir den Vorsatz genommen, mal wieder eine Serie von Anfang bis Ende reinzupfeifen, ohne zwischendurch etwas anderes (serientechnisches) zu schauen. Und was soll ich sagen? The Wire ist einfach die Art von Serie, die ich liebe. Diese Machart, die ich schon einige Zeilen vorher bei Deadwood erwähnt habe. Würde man Deadwood heute produzieren, so würde wahrscheinlich jede dritte Folge ein Kugelhagel auf eine Prügelei usw. folgen. Ähnliches gilt für The Wire. Für viele Seriengucker ist diese Art von Fernsehen einfach zu langweilig. Ich wünsche mir diese stattdessen zurück! Mad Men war für mich die letzte dieser "Gattung." Und an Stelle von diesen Serien haben wir heute diese, wie diejenige, dessen 2. Staffel ich nach The Wire nachgeholt habe... 

Stranger Things 2: Ich weiß nicht ob es daran liegt, dass ich genau nach der letzte Folge The Wire mit Stranger Things 2 angefangen habe, aber es kam mir vor wie ein dialektischer Tritt in die Kronjuwelen. Die erste Staffel fand ich nett, aber was hier nun folgte war für mich absoluter Schwachsinn hoch zehn. "Achtung, hier kommt eine Referenz. Achtung, hier noch eine. Und hier. Ohh, die letzte wurde nicht von allen umgehend erkannt, dann schnell noch den passenden Soundtrack dazu. Passt." So kam mir jede Szene vor. Oder um es in Stus Worten zu sagen: "Ein Imitat bleibt ein Imitat." Moment, jetzt bin ich genauso schlimm, oder?

FAZIT:
Kurz und bündig: 
War mein erstes Jahr bei Moviebreak und auch ein gutes obendrein! Ein herzhaftes Dankeschön an alle Leser und natürlich auch an alle Autoren. Auf ein Neues!

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