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Das Fantasy Filmfest 2016 - Unser Résumé

von Sebastian Stumbek

Alle Jahre wieder das Fantasy Filmfest, irgendwie kann man eben doch nie widerstehen. Das Programm in diesem Jahr gefiel mir vorab ziemlich gut und versprach, trotz einem etwas zu hohen Zombie-Anteil, ziemlich vielversprechend zu werden. Ein wenig mehr Geisterfilme hätte ich mir gewünscht, davon gab es dieses Jahr eher wenige, aber nun gut.


Meine Top Filme
:

Under The Shadow - Ein unglaublich düsterer, beklemmender Horrortrip, der fasziniert, schockiert und unter die Haut geht. Der nächste Volltreffer aus dem Iran. Bin mit hohen Erwartungen rein und wurde nicht enttäuscht. Schön auch, dass der Film den Publikumspreis auf dem FFF verdientermaßen gewonnen hat.  Mein diesjähriges Highlight.

... das wars tatsächlich auch schon. Richtig, ich habe dieses Jahr nur einen echten Top Film mitnehmen können, traurige Ausbeute. Daneben gab es für mich zwar noch einige ganz nette Filme (Girl With All The Gifts, Seoul Station, Swiss Army Man) mit Imperium sogar noch einen guten, aber alle mit Abstrichen und keinesfalls wirkliche "Highlights".


Meine Flop Filme:

Dafür gibt es dieses Jahr eine Menge Kandidaten für die Flop Liste. Die wohl schlechtesten Filme waren Abattoir und Cell, die auf ganzer Linie versagen. Unter die Kategorie total gaga fällt We Are The Flesh, der vielversprechend beginnt, sich dann aber in Haufenweise Unsinn verliert. War On Everyone hätte etwas schönes werden können, macht mir aber erneut klar, dass ich keine Filme mehr von John Michael McDonagh gucken sollte. Don't Kill It kann man im Grunde keinen Vorwurf machen, er ist nicht mehr, als er vormacht und sein will, eben nur ein B-Movie. Ich kann dem Genre nicht viel abgewinnen, daher war der Film für mich auch uninteressant. Scare Campaign hat eine spaßige Idee, ist aber total öde umgesetzt. Into The Forest war mir zu inhaltsleer und unaufregend. Und zu guter Letzt The Eyes of My Mother, der von vielen gehyped wird, meinen Nerv aber überhaupt nicht getroffen hat. Es gibt im Grunde noch weitere nennenswerte Filme, das hier oben waren aber die Ausreißer.


Leider verpasst:

Creepy (schaut gut aus, passte mir nur leider zeitlich nicht), The Greasy Strangler (vermutlich kacke, aber riesen Gesprächsthema gewesen, daher neugierig), They Call Me Jeeg Robot (scheint ein richtiger Publikumsliebling zu sein, ärgert mich dass ich nicht hin bin), Toro (vermutlich 0815, aber netter Trailer und cooler Hauptdarsteller), Trash Fire (verdammt, zu spät bemerkt dass es vom Excision-Regisseur stammt) & Bed of the Dead (den jeder scheiße fand, der mich aufgrund seiner Thematik trotzdem neugierig macht).


Größter WTF-Moment: 

Hier kann Swiss Army Man mit lauter verrückten Ideen voll auftrumpfen. 


Best Villain:

Würde ja gerne Psycho Raman nennen, fand darin aber alle Beteiligten ziemlich doof. Dann wähl ich lieber den schießwütgen Ranger aus Desierto, herrlich bekloppt, aber von Jeffrey Dean Morgan gut gespielt. 


Funniest Scene:

Geht an die unfreiwillig komische Kühlschrankszene aus Cell, worauf schön ordentlich per Magnetbuchstaben eine wichtige Botschaft von einem vor Zombies fliehendem Familienmitglied hinterlassen wurde. Stellvertretend für die gesamte Logik des Films. Ohne Worte.


Worst Scene:
Schwere Entscheidung zwischen dem bescheuerten Circle-Finale von Cell und vereinzelten Gaga-Szenen aus We Are the Flesh.


Fazit:
Ich sag es nur ungern, aber in diesem Jahr war das FFF für mich leider nur eine Pleite. Natürlich freu ich mich über Under the Shadow, den ich als Highlight mitnehmen konnte, sonst aber gab es nicht viel lohnenswertes für mich. Eine handvoll Filme mögen zwar ganz nett gewesen sein, doch nett allein reicht eben nicht, um mit einem positiven Gefühl aus dem FFF rauszugehen. Die Gurken, die man mitnimmt, sind keine große Überraschung, das gehört zum FFF irgendwo dazu, ist aber gern verschmerzbar wenn man dafür auch Perlen mit nimmt. Und da war meine Ausbeute in den Jahren zuvor definitiv weit besser. Für ein 30. Jubiläum, das insgesamt auch sehr zurückhaltend ausfiel (bis auf den Regisseur von Don't Kill It gab es keinen Star-Gast in diesem Jahr), für mich leider kein erinnerungswürdiges Jahr. 

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