Das Verhalten der queeren Klischee-Figur Emanuel Parvus fragwürdigen Dramas motiviert statt Psychologie eine ihr Malträtieren voyeuristisch ausbeutende Dramaturgie. Relevant erscheint das Leid Betroffener lediglich in ihren Konsequenzen für deren aggressiv traditionalistische Umfeld. Protagonist im eigentlichen Sinne ist der Vater des Opfers, nicht als Mensch erscheint, sondern Vehikel einer Lehrbuchlektion über - und in - Bigotterie. Letzte sickert sowohl durch die zähen Dialoge als auch monotonen Kameraeinstellungen der inhaltlich und inszenatorisch gleichsam rückständigen Story.