Die formelle Konventionalität und zähe Entwicklung machen fraglich, ob die von Jasmila Žbanić mit Elma Tataragić verfasste Story die geseschaftliche und politische Substanz und Relevanz ihrer früheren Zusammenarbeiten mit der gewohnt starken Jasna Đuričić erreicht. Die Rahmung der Episoden durch Amateur-Musikvideos des mutmaßlich schuldigen Schlüsselcharakters steht exemplarisch für die dramaturgisch und ästhetisch kontraproduktiven Entscheidungen der Produktion. Deren psychologisches Potenzial stagniert bereits in den ersten Episoden, die den Ausgang und die Konflikte bis dahin erahnen lassen.