Eine bizarre Oktopus-Sexszene, zu der sich Laurent Larivières romaneske Rückschau über die Unbeständigkeit und Unaufrichtigkeit der eigenen Erinnerung in einem Anflug experimenteller Wagnis hinreißen lässt, ist ironischerweise das Einzige, womit das gefällige Arrangement biografischer Ausschnitte im Gedächtnis bleibt. Dass der Regisseur seinem Publikum den referenzierten Holzschnitt Hokusais unter die Nase hält, ist symptomatisch für den intellektuellen Paternalismus der Inszenierung. Deren Narzissmus hemmt das schauspielerische Talent und dramaturgische Potenzial ähnlich wie latente Xenophobie und Konservativismus.