Wir haben die Vergangenheit hinter uns gelassen, wird Zeit für die Zukunft und damit herzlich willkommen bei der Vorschau auf das erste Kinoquartal 2023. Bitte beachtet, dass keiner der genannten Termine zu 100 % sicher sind. Verschiebungen können auch außerhalb von Lockdowns und Pandemien geschehen. So, hätten wir das vom Tisch und können gleich mit dem Januar beginnen und der startet stark!

Traditionell ist der Januar eher nicht dafür bekannt, große Blockbuster ins Rennen zu werfen, aber unserer Meinung nach könnte der erste größere Kinostart des Jahres nicht besser ausfallen, denn am 5. Januar kommt mit The Banshees of Inisherin endlich der neue Film der Brügge sehen... und sterben?-Macher auf unsere Leinwände. Wir konnten ihn schon sehen, vergaben 8 Punkte und dieses Fazit schloss unsere Kritik ab:

Mit großer Virtuosität entwirft McDonagh hier das kleine Biotop der irischen Küstengemeinde Inisherin, deren Bewohner*innen nicht einfach in ihren Eigenschaften dargestellt, sondern in ihrer Mundart und Lebenshaltung auf solch präzise Weise geschildert werden, dass sie sich in das zentrale Ereignis dieser dunklen Komödie einschreiben. Klug genug, das zentrale Ereignis – das Auseinandergehen einer Freundschaft – niemals zu einem echten Konflikt zu stilisieren, ist sich McDonagh bewusst, dass sich die wahre Tragik seiner Geschichte nicht aus der Bösartigkeit, sondern der Gleichgültigkeit speist.

Eine Woche später startet mit M3GAN der erste Horrorfilm des Jahres, in dem eine Puppe eine zu enge Freundschaft mit einem Mädchen eingeht. Wer auf Horror der ganz brachialen Art und Weise steht, kann sich gerne auch die Doku FCK 2020 - Zweieinhalb Jahre mit Scooter ansehen, die ebenfalls am 12. Januar erscheint. Am 19. Januar meldet sich dann der La La Land-Regisseur Damien Chazelle mit seinem Drei-Stunden-Epos Babylon - Rausch der Ekstase zurück. Mit dabei sind u. a. Olivia Wilde, Brad Pitt, Margot Robbie, Samara Weaving und Tobey Maguire. Romantisch und Actionreich wird es Mitte Januar dank Shotgun Wedding - Ein knallhartes Team mit Jennifer Lopez. Nicht unerwähnt wollen wir außerdem den Start von Final Cut of the Dead lassen, das französische Remake von One Cut of the Dead. Ende Januar kommt dann endlich die Komödie Caveman mit Moritz Bleibtreu in die Kinos. Der Film von Laura Lackmann wurde bereits mehrfach verschoben und sollte schon Ende 2021 starten.

Der Februar beginnt mit Tom Hanks als Miesepeter in Ein Mann namens Otto. Das Remake des skandinavischen Hits Ein Mann Namens Ove wurde von Marc Forster inszeniert und vielleicht erhält Hanks ja eine Oscar-Nominierung, immerhin befinden wir uns in der Award-Saison. Auch am 2. Februar startet endlich Die Frau im Nebel in unseren Kinos. Der neue Film von Park Chan-wook, dessen Titel hierzulande früher noch Decision to Leave lautete, dürfte gewiss wieder viele Fans des asiatischen, anspruchsvollen Kinos vor die Leinwand locken. Wir haben ihn schon gesehen und waren sehr angetan (7,5 Punkte). Hier unser Fazit:

Mit "Decision to Leave" betritt Park Chan-wook cineastisches Neuland. Wie eine Rockband nach Jahren des Exzesses scheint auch Park eine neue Herausforderung in der Entschleunigung zu finden. Zweifellos läutet "Decision to Leave" ein neues Kapitel im Œuvre des Koreaners ein, dem viele eine neue, vielleicht gar überfällige, Reife attestieren werden, das sich bisweilen allerdings des Eindrucks nicht erwehren kann, in aller Bedacht auf Souveränität die Risikobereitschaft vermissen zu lassen, die Parks Kino auszeichnet.

Ohne es böse zu meinen, aber wirklich anspruchsvolles Kino dürfte uns mit Ant-Man and the Wasp: Quantumania am 9. Februar eher nicht erwarten, dafür aber der erste Film der Phase 5 des MCU. Wer kein Fan von Insekten ist, kann sich am selben Tag mit Babyöl und Polizistenkostüm ins Kino begeben und dort Magic Mike’s Last Dance ansehen. Wer seine Blockbuster lieber klassisch mag, der kann sich freuen, denn dank Jubiläum kommt auch Titanic zurück auf die großen Leinwände. Auch die Ga-Ga-Ga-Gallier sind wieder da. Neu besetzt verschlägt es die Zopfträger und Zaubertranktrinker nach Asien, immerhin heißt der Film Asterix und Obelix - Im Reich der Mitte. Am 16. Februar meldet sich dann M. Night Shyamalan zurück mit der Bestseller-Verfilmung Knock at the Cabin. Die bietet Dave Bautista als Kultist (siehe Bild oben) und angeblich geht es um den Weltuntergang. Wir lehnen uns wohl nicht zu weit aus dem Fenster, wenn wir hier einen Twist erwarten. Der letzte größere Kinostart des Monats dürfte dann am 23. Februar der Actionfilm Plane mit Gerard Butler sein.

Okay, die ersten zwei Monate waren noch recht gediegen, was die Kinoneustarts angeht. Im März wird aber aus vollen Rohren gefeuert. Zu Beginn kommt endlich der gefeierte Tár mit Cate Blanchett in unsere Kinos sowie mit Creed III: Rocky's Legacy das Regiedebüt von Michael B. Jordan. Auch nicht uninteressant dürfte Empire of Light sein, der Cinema Paradiso von Sam Mendes. Am 9. März startet dann nicht nur Scream 6 (auf einen offiziellen Titel warten wir noch), sondern auch Steven Spielbergs autobiografisch geprägtes Drama Die Fabelmans. Das startet passenderweise hierzulande drei Tage vor der Oscar-Verleihung. Auch am 9. März soll endlich 65 erscheinen, der neuen Film der Macher von A Quiet Place und Halloween Haunt. Wir wissen darüber nur, es soll ein Sci-Fi-Film sein, Sam Raimi war Produzent und Adam Driver spielt die Hauptrolle. Reicht uns. Wollen wir sehen. Auch sehen wollen wir Shazam! Fury of the Gods, der eine Woche später endlich in die Kinos kommt, dort aber wahrscheinlich nur sieben Tage der König sein wird, denn am 23. März startet für die Actionfans John Wick: Kapitel 4 und Freunde des Animationsfilms Der Super Mario Bros. Film . Wir rechnen übrigens damit, Super Mario einer der erfolgreichsten Filme des Jahres wird. Hört auf unsere Worte, der Film wird ein kommerzieller Riesenhit! Den Monat beschließt dann Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben. Der Fantasyfilm von den Regisseuren von Game Night verspricht amüsante Abenteuerunterhaltung und könnte – wenn‘s gut läuft – richtig viel Spaß machen. Den Quartalsabschluss soll dann Til Schweiger mit Manta Manta - Zwoter Teil machen.