Vier alte Freunde treffen sich, wie jedes Jahr einmal, um eine Woche lang Spaß zu haben und in laengst vergangenen Zeiten zu schwelgen.
Was zunaechst den Anschein eines krassen Partywochenendes voll von Alkohol und Drogen hat, mutiert zu einem duesteren psycho-dramatischen Spiel zwischen den vier Freunden. Der Film wird stets begleitet von einem oft genial rockigen Soundtrack (Sex Pistols, Dead Kennedys, Filter, Pixies, The Clash,...), der einfach Spaß macht.
Dazu kommt die einmalige Kulisse des "Big Sur", einem atemberaubenden Kuestenstreifen mit Duenen, Sand- und Felsstraenden und einer faszinierenden Klippenlandschaft - voellig abgelgen von der "echten" Welt. Eine perfekte Umgebung, um der Realitaet zu entfliehen, auch fuer die Protagonisten des Films, so scheint es.
Daneben macht sich jedoch nach und nach ein großer Anteil an Melancholie und Depression breit, die die Abgruende und ganz persoenlichen Krisen der einzelnen Identitaeten offenbart. Dabei geht es auch um das allgemeine Thema der in der Jugend gesetzten, aber nie in der Form verwirklichten Ziele. Um diese "Hardcore-Midlife-Crisis" zu kompensieren findet sich ein wahres Sammelsurium an Drogen, dass es vollends auszuschoepfen gilt. Einen derartig hohen und vor allem ruecksichtslosen Konsum von Rauschmitteln hat man schon lange nicht mehr in einem Film gesehen.
Die vier Darsteller, speziell Thomas Jane und Rob Lowe, machen einen verdammt guten Eindruck und irgendwie goennt man es ihnen doch sehr... auch nachdem "Give 'Em Hell Malone" nicht der versprochene Noir-Actioner wurde, den man sich erhofft hatte und Lowe zuletzt vermehrt in Serien (Californication, Brothers & Sisters) zu sehen war. Hier braucht es keine (Moechtegern-)Starpower eines, sagen wir mal, Bradley Cooper (Hangover) oder dergleichen.
Bedrueckend, duester, exzessiv, kompromisslos, nervenaufreibend, radikal und roh. "I Melt With You" ist ein Geheimtipp und sicher nicht fuer Jedermann geeignet, irgendwann aber hoffentlich noch mehr Anklang findet. Leute, die Filme moegen, die manchmal ein Schlag in die Magengegend sind und Tagelang nachwirken, werden ihre "Freude" mit dem Film haben. 8.5/10 mit Luft nach oben!
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Zuletzt noch ein Zitat aus dem Film:
"Every time we were together, we were not present. We weren't here. We were wasted! We were always fucking wasted, okay? We didn't do what we said we would. Maybe... all this... was... a way of saying... we remembered... we remembered what we used to feel."