Moviebreak-Filmnacht - Thema: Werk einer Regisseurin
Da hat die Enkelin von Francis Ford Coppola aber mal einen stimmungsvollen Coming-of-Age-Film geschaffen. Der strahlende Mittelpunkt des Films ist zweifelsohne Emma Roberts, die mit flüchtigen Blicken und einem spontanen Glanz in den Augen das volle Spektrum der Emotionen einer verliebten Teenagerin ausspielt. Leider kommt schon früh James Franco als Schleimbolzen des Jahrhunderts hinzu, der nicht etwa in die Rolle seines autobiografischen Selbst schlüpft (der Film basiert auf seiner Buchvorlage), sondern sich als Fußballtrainer an seine Schülerin ranmacht.
Im Verlauf des Films verliert sich die Erzählung in atmosphärischen Augenblicken und vergisst dabei, den Zuschauer für die Charaktere zu interessieren. Der Fokus liegt ungleichmäßig verteilt auf verschiedenen Figuren und das Warten auf eine Zusammenführung nimmt kein Ende. Das Drehbuch gibt vor, aus dem vollen Leben zu schöpfen, dümpelt aber bisweilen zwischen Alltagsfloskeln und Ausflüchten in Musik-Bild-Kompositionen herum.
Was der Film an erzählerischer Stärke und Stringenz vermissen lässt, macht er durch die einnehmenden Charakterdarstellungen und gefühlvoll inszenierten Bilder teilweise wieder wett. Ein Coming-of-Age-Film, der auf der Suche nach Originalität zwar seine Figuren auf der Strecke lässt, aber den Raum für eine sensible Bildsprache ausnutzt.