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frenzypunk

Kritik von frenzypunk

Gesehen: April, 2023

Kritik im Original 

Filmregisseur*in Dexter Fletcher ist bekannt für Filme wie “Rocketman”, “Bohemian Rhapsody” und “Eddie the Eagle – Alles ist möglich”. Alles solide Filme, vor allem da es gute Biopics sind. Nun versucht sich Dexter Fletcher an einer Actionkomödie in Form von “Knight and Day” mit Tom Cruise und Cameron Diaz, oder “True Lies” mit Arnold Schwarzenegger und Jamie Lee Curtis. Das Konzept ging zumindest bei den beiden Filmen auf. In “Ghosted” wird der Spieß mal umgedreht und es ist ein Mann, der in die Schusslinie eines Geheimagentenprojektes gerät. Diesmal gibt es keine holde Maid in Nöten, die gerettet werden muss, sondern ein Farmer, der nicht weiß, wie ihm geschieht.

Chris Evans, der besonders für seine Rolle als Captain America bekannt ist mimt in “Ghosted” einen tollpatschigen, verliebten Burschen, der einer Frau hinterher reist, mit der er bisher nur einen Tag in seinem Leben verbracht hat. Cole (Chris Evans) selbst bezeichnet es als eine romantische Geste, im Film wird es als Stalking deklariert. Ich persönlich finde es generell in romantischen Komödien fragwürdig, dass die Protagonist*innen sich erst einen Wimpernschlag kennen und schon ihr Leben füreinander opfern würden. Möglicherweise gibt es das, vielleicht bin ich da anders gestrickt und brauche erst mal eine vertraute Basis. In “Ghosted” wird jedoch ein Witz daraus geformt, der Cole (Chris Evans) als wirklich merkwürdigen Menschen erscheinen lässt.
Er schießt Selfies beim Schlafen, überschüttet seine Liebste mit Textnachrichten und fährt ihr dann noch in eine fremde Stadt hinterher. Ihren Standort hat er mit einem Tracker herausgefunden. Ich persönlich empfand dieses Verhalten auch als sehr über griffig und merkwürdig. Noch befremdlicher ist es, dass Coles Familie ihn noch darin bestärkt. Was als witzige Idee oder romantische Geste abgetan wird, grenzt vielleicht doch arg an Stalking, selbst wenn damit die eigentliche Handlung eingeleitet werden soll.

Chris Evans, den ich als Schauspieler sehr schätze mimt hier für mein Empfinden einen Charakter, zu dem ich zwiespältige Gefühle habe. Die anderen seiner Rollen fand ich sympathisch oder charismatisch. Bei Ransom Drysdale in “Knives Out – Mord ist Familiensache” und Lloyd Hansen aus “The Gray Man” wusste man zumindest, woran man ist und was man erwartet. In “Ghosted” kann man sich nicht entscheiden, ob Cole ein “Weirdo”, so wie er im Film bezeichnet wird ist, oder doch ein sympathischer Kerl, der sich einfach gern verliebt. Meiner Meinung nach ist die Darbietung in “Ghosted” bisher auch Chris Evans’ schlechteste Performance. Allerdings gibt die Rolle an sich auch nicht viel her. Ebenso Ana de Armas, die in “Blonde” brillierte und hier nur mittelmäßigen Actionklamauk abruft. Gut, es ist ein Klamauk Film mit Action, jedoch empfand ich “Ghosted” allgemein eher lieblos.

FLACHER HUMOR MIT SCHÖNER ACTION

Im Trailer wird bereits damit geprahlt, dass die Köpfe von “Deadpool” hinter dem Projekt “Ghosted” stecken. Rhett Reese beispielsweise konnte mit “6 Underground” auch nicht besonders glänzen, dabei hat dieser sogar an “Zombieland” mitgearbeitet. Auf jeden Fall war mir im Nachhinein dann klar, warum “Ghosted” selten gut platzierte Gags hat, sondern eher zum Klamauk tendiert. “Deadpool” fand ich zwar sehenswert, aber der Humor ist mir persönlich zu albern. Auch die Cameos waren schick, dennoch zog sich das Spektakel dann so lang, dass es zu überzeichnet wirkte.

“Ghosted” hat dennoch ein paar Witze, über die man lachen oder schmunzeln kann. Die Action kann sich auch sehen lassen, besonders die Verfolgungsjagt im Bus. An dieser Stelle gewinnt “Ghosted” ordentlich an Fahrt. Ana de Armas machte schon in “The Gray Man” eine gute Figur als Agentin. Hier setzt sie noch eins drauf und beweist, dass sie als Frau ebenso eine Actionheldin wie Tom Cruise in “Mission Impossible” oder Daniel Craig in “James Bond” mimen kann. Ihr Charakter ist nicht übertrieben, so wie es die meisten Frauen als Actionheld*innen werden. Die schön choreographierten Kampfszenen erinnern an Black Widow, was mir persönlich gut gefiel. Auch die Chemie zwischen Chris Evans und Ana de Armas stimmt. Die beiden haben bisher an zwei Projekten zusammen gearbeitet. In “Ghosted” spielen sie zum ersten Mal ein Liebespaar.

Die Musik, die Lorne Balfe ausgewählt hat ist nostalgisch und cool zu gleich. Angefangen mit dem 80er Hit “I’m Gonna Be (500 Miles)” von The Proclaimers spielt sich der Soundtrack durch die 80er Jahre und macht enorm Spaß. Das meiste von “Ghosted” wurde im Studio gedreht, jedoch fing Salvatore Totino zu Beginn des Films romantische und wunderschöne Panoramabilder ein.

FAZIT:

Alles in allem ist “Ghosted” seichte Actionunterhaltung, von der man nicht zu viel erwarten darf. Das Kennen lernen am Anfang der beiden Protagonist*innen ist romantisch, die Action gut platziert und der Soundtrack macht Spaß. Wer “Deadpool” liebt, könnte an “Ghosted” gefallen finden, alle anderen dürften hier kein Meisterwerk erwarten. “Ghosted” ist kurzweilige Action mit albernen Humor.


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