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frenzypunk

Kritik von frenzypunk

Gesehen: Februar, 2023

Kritik im Original

“Drive” von Nicolas Winding Refn bietet Action, großartige Musik und einwandfreies Schauspiel.

Als der Film “Drive” 2011 in die Kinos kam, umgab ihn ein regelrechter Hype. Auch heute ist der Film unter Filmfans sehr beliebt. Besonders trägt die Coolness des Hauptcharakters, gespielt von Ryan Gosling (La La Land), dazu bei. Auch mir gefällt der Charakter des Fahrers sehr gut. Ich mag Personen, die unnahbar und geheimnisvoll sind. Daher bin ich auch großer Fan von John Constantine (Keanu Reeves) oder Deputy Everett Hitch (Viggo Mortensen) aus dem Neo-Western “Appaloosa”.
Mich hat der Hype des Films damals nicht gepackt, zumal ich grundsätzlich immer erst einmal alles meide, was alle Welt großartig findet. Ich möchte die meisten Dinge still für mich entdecken und habe keine Lust auf einer Welle mit zu schwimmen. Nun wagte ich es dennoch einmal, mir “Drive” mit Ryan Gosling anzusehen. Gosling (Blue Valentine) gefällt mir ohnehin als Schauspieler gut und ich habe grundsätzlich noch zu wenige Filme aus seiner Filmographie gesehen.
Cliff Martinez’ Soundtrack geht sofort ins Ohr und kann rundum begeistern. Der elektronische Retrosound gibt dem Publikum ein 80er Jahre Feeling. Sofort erinnert man sich an Neonlichter, Rollschuh fahren und Videohallen. Die Zuschauer*innen werden in eine Wolke Nostalgie gepackt. Hinzu kommt die Ausstattung der Oldtimer, die im Film eine gewisse Rolle spielen. Der 1973er Chevy Malibu stielt seinem Hauptdarsteller beinahe die Show. Außerdem kann sich Erin Benachs Kostümdesign sehen lassen. Die weiße Jacke mit dem Skorpion auf der Rückseite, die der Fahrer (Ryan Gosling) im Film trägt, erlangte beinahe so viel Kultstatus, wie der Nike Air Mag aus “Zurück in die Zukunft”.

Darstellerisch hat “Drive” einiges zu bieten, denn neben Ryan Gosling, sind Schauspielgrößen wie Oscar Isaac (Dune), Bryan Cranston (Trumbo) und Ron Perlman (Guillermo del Toros Pinocchio) mit an Bord. An der Seite des “Drivers” ist die bezaubernde Carey Mulligan, die dieses Jahr als beste Nebendarstellerin für das Filmdrama “She said” nominiert war.

In “Drive” hat Carey Mulligan allerdings keine tragende Rolle und gilt hier eher als “Love Interest”. Dennoch spielt sie solide, ebenso der Hauptdarsteller Ryan Gosling, der in der Rolle wahrlich aufgeht. Die Ernsthaftigkeit eines Charakters liegt ihm. Allgemein ist Gosling weniger bekannt dafür, eine Rolle zu mimen, die irgendwie albern wirkt. Deshalb bin ich tatsächlich auf den kommenden “Barbie”-Film gespannt, in dem er die Rolle des Ken übernahm.

Was mich jedoch an “Drive” nicht begeistern konnte, war der Film selbst. Ich hatte keine großen Erwartungen und ging völlig Wertfrei an den Film heran. Der Anfang gefiel mir gut, die Szenerie hatte mich sofort, ebenso der Protagonist. Was dem Film “Drive” jedoch fehlt, ist der Drive. Der Film braucht unendlich lange, um in die Gänge zu kommen. Beinahe bis zur Mitte geschieht fast nichts, was das Publikum meiner Meinung nach wirklich fesselt. Spannung kommt erst im letzten Drittel auf, da kommt endlich Bewegung ins Spiel. Zwar gibt es anfänglich eine spannende Verfolgungsjagt, jedoch flaut die Spannung kurz danach so enorm ab, dass man sehnsüchtig darauf wartet, dass endlich etwas fesselndes geschieht.
Newton Thomas Sigel kann immerhin mit großartigen Szenenbildern aufwarten und Nicolas Winding Refn hat ein gutes Gespür für seine Darsteller*innen. Besonders gefällt mir die Szene im Aufzug mit dem Fahrer, Irene (Carey Mulligan) und einem Gangster. Solch besondere Momente hätte ich mir mehr in “Drive” gewünscht, dann hätte der Film eher mein Herz erobert.

FAZIT:

Ich wollte “Drive” wirklich mögen, hat er doch alles, was ich liebe. Einen tollen Soundtrack, großartige Darsteller*innen, einen interessanten Plot und einen Hauptcharakter nach meinem Geschmack. Leider kommt der Film nicht so recht in Fahrt. Erst am Ende kann er mit toller Aktion und einem spannenden Showdown das Publikum fesseln.



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