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flowzone

Kritik von flowzone

Quarry zeigt die gnadenlose, ungeschminkte Realität einiger wirklich bitteren Themen. Dabei ist die Serie durchgehend realistisch, ehrlich, nah, rau und intensiv. Es breitet sich eine düstere aber intime Atmosphäre aus, welche wiederum mit Gewaltspitzen Mark und Knochen erschüttern lässt.
Obendrein eine Prise staubtrockener Humor.

Die Figuren erhalten genügend Zeit und Tiefe. Sehr komplexe, fein gezeichnete Charaktere, welche sich auch absolut authentisch verhalten und versuchen mit der Welt zurecht zu kommen.

Mit welcher Ehrlichkeit, Intimität und Echtheit hier bewegende und erschütternde Themen angegangen werden, ist ausserordentlich und beeindruckend. Schlimme Dinge werden im Gegensatz zu anderen Serien so rübergebracht, wie sie sind. Schonungslos, ehrlich, echt, authentisch. Genauso gibt es auch Momente aufrichtiger Gefühle, Zuwendung und Liebe.

Die Serie lässt sich Zeit, um zu wirken und ist dabei unglaublich atmosphärisch und fesselnd. Das ruhige Tempo und Feeling erinnert an Winding Refns "Drive", das Raue und Düstere an "True Detective".
Quarry hat ein eigener, cooler, düsterer Style. Interessante Charaktere durchs Band, von denen einige sehr kultig sind. So ergeben sich auch durch die geschliffenen Dialoge oft herrlich skurrile Szenen. Grossartig.
Die Handlung ist in keinster Weise vorhersehbar. Gerade wenn man denkt zu wissen, was in der gezeigten Situation wohl als nächstes passiert, wird man überrascht.
Viele kleine Feinheiten lassen einen diese Serie unmittelbar miterleben.

Auch die historischen Einspielungen aus dieser Zeit vergeben der Serie noch mehr Authentizität, ähnlich wie bspw. bei "Mad Men". Sehr clever wie die Vorkommnisse von damals einbezogen werden.

Die Kamera ist erfreulich unkonventionell und fängt immer wieder interessante Bilder ein. Wenn sie nicht gerade kleine Details fokussiert, agiert sie wie eine weitere Person: In einer Szene stehen wir mit anderen Leuten auf einem Parkplatz, zwei steigen ins Auto ein. Die Kamera bewegt sich zum Fenster und beugt sich ins Auto. Oder während der Autofahrt nimmt man auf der Rückbank Platz und blickt aus dieser Perspektive auf Fahrer und Beifahrer. Man ist immer dabei, steht daneben oder bewegt sich mit.
Durch solche raffinierten Kniffe zieht es einen noch stärker in den Sog dieser packenden Serie hinein.
Es gibt viele lange Einstellungen, in denen sich die Kamera mitbewegt. Eine One-Shot Szene in der finalen Episode sticht besonders hervor und ist wirklich atemberaubend, schonungslos, bis zum Schock.

Das Ende war wunderbar stimmig und eine runde Sache. Inklusive einem überraschenden, eiskalten Sahnehäubchen.

Aufgrund der enormen Qualität der Serie ist es eine Schande, dass man es bei dieser einen Staffel gelassen hat. Obwohl sie ein perfektes Ende bietet, welches nach keiner Fortsetzung verlangt, wäre das Potential für weitere 2-3 Staffeln auf ähnlich hohem Niveau gegeben.

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