Man war hier scheinbar sehr bemüht, mit ein paar Klischees zu brechen. Das geschieht allerdings nur bei ein paar der vielen, aus denen Plot und Figurenkonstellation zusammengebastelt sind. Und die, die umgangen werden, werden über lang oder kurz sowieso durch andere ersetzt. 
Der linkspolitische Grundtonus ist auch sehr offensichtlich und sorgt gerade dann für merkwürdige Momente, wenn sowas wie "Ich möchte Maeve besser kennen lernen, weil ich sie mag, aber ich versteh sie einfach nicht!" mit "Hör auf sie zu objektifizieren! Du musst aus heiterem Himmel all ihre feministischen Lieblingsautorinnen auswendig kennen, nur dann behandelst du sie mit Respekt!" beantwortet wird.

Es scheint wohl keiner der Ausstattung und dem Kostüm-Department gesteckt zu haben, dass die Serie irgendwann später als 1985 spielt... 
Die Serie in den 70ern oder frühen 80ern spielen zu lassen, hätte sie meines Erachtens auch interessanter gemacht, da dadurch viele Plot-Elemente progressiver und weniger trivial gewirkt hätten. Das, wofür die Serie sich hier auszusprechen versucht, wäre in diesem zeitgeschichtlichen Kontext zumindest für den englischsprachigen Raum irgendwie rebellisch und gegen den Strich gebürstet gewesen, ist heutzutage aber bloß trendy und im Prinzip nichts anderes als brandsafer fan service für heutige college kids.

Die Serie zeichnet bei allen Klischees und allem Haltungsgepose die Figuren aber komplex und glaubwürdig genug, um das wieder wett zu machen. Und das Teenie-Romanzen-Drama ist zwar sehr vorhersehbarer Standard, aber gut.