Mit One Piece ist Eiichiro Oda ein Meisterwerk gelungen, dass in eine wunderbare Welt entführt. Diese ist perfekt konstruiert, von der Reichweite und Komplexität durchaus vergleichbar mit dem Star Wars- oder Mittelerde-Universum. Das ist es auch, was den Reiz an der Serie ausmacht: Es gibt immer wieder Neues zu entdecken.
Bei mittlerweile 590 Anime-Folgen und 705 Manga-Kapiteln gab es für mich nie einen Durchhänger, sodass ich mich nie dazu zwingen muss weiterzugucken. Die Grund-Story ist eigentlich recht simpel: Monkey D. Luffy will der König der Piraten werden und den legendären Schatz One Piece finden. Aber mit der Zeit offenbaren sich ungeahnte Verbindungen. Unzählige Figuren treten auf, die alle eine größeren oder kleineren Teil in der Gesamthandlung spielen. Natürlich existieren neben der Verfolgung von Luffys Traum auch noch die Wünsche der anderen Crew-Mitglieder.
Und ebendiese stellen einen weiteren wichtigen Punkt dar. Die Freunde (jap. nakama) von Luffy werden auf der Reise "eingesammelt" und so wächst die Crew und damit auch die Stärke der Mannschaft.
Diese Stärke ist wiederum wichtig, weil sich die Strohhüte mit allem anlegen was ihnen quer kommt. Auch die Weltregierung. In diesem Zusammenhang steht auch meine absolute Lieblingsfolge. Luffy schlägt einen "Celestial Dragon" - Adelige, die Menschen als Sklaven halten und wie Dreck behandeln und von der Weltregierung beschützt werden, sodass niemand sie anrühren darf. Meiner Meinung nach eine wichtige Botschaft an die jüngeren Zuschauer, für die die Serie eigentlich konzipiert ist. Inhalte dieser Art findet man häufig: der Glaube an seine Träume, die Bedeutung der Freundschaft, selbst Rassismus wird thematisiert.
Selbst in lebensbedrohlichen Situationen verliert die Crew ihren Humor nicht. Luffy, der immer Fleisch haben will, Brook und Sanji, die jeder Frau hinterherjagen oder Chopper, der Leute beleidigt, die ihm Komplimente machen... Jeder hat seine Macke und von daher lebt die Serie mitunter von ihren brillianten Running Gags.
Einziges Manko: Die deutsche Synchronisierung. Wie bei Animes üblich, sind die deutschen Synchronsprecher total unmotiviert und ich empfehle jedem, sich die Serie im Originalton mit Untertiteln anzusehen. Die japanischen Sprecher passen perfekt zu den Figuren und sprechen mit viel mehr Elan und Gefühl. Die deutschen Synchronsprecher hören sich fast schon peinlich an.
Selbst ohne den riesigen Kindheitsbonus den die Serie von mir bekommt, hätte sie die 10 Sterne sicher. Und jeden Sonntag die neue Folge - wenn es wieder heißt: "Reichtum, Macht und Ruhm - der Mann, der sich das alles erkämpft hat, war Gol D. Roger..." Jedesmal krieg ich da eine Gänsehaut :3