Diese Kritik enthält Spoiler.
Mit dem zweiten Teil der modernen Griechensaga manövriert sich das Franchise endgültig ins Abseits und beweist, dass man sich lieber nicht so frei und unverfroren an liebgewonnenen Fabeln vergreifen sollte.
Nachdem der erste Teil schon anmutete, als wollte man jedes mögliche Fabelwesen in die Story pressen, übertrifft ihn dieses Sequel sogar noch und verwurschtelt alles, was nach Monstern, Gadgets und Geschichtchen aussah völlig sinnentleert zu einem neuen Abenteuer des Wasserhalbgottes.
Für Mythenfans wie mich ein absoluter Frevel, und da lasse ich auch keine freie Interpretation gelten, vor allem durch die hanebüchene Machart. Die Schnipseljagd wirkt dermaßen konstruiert, dass man sich regelmäßig an den Kopf fasst, denn wenn etwa die Story nicht weiterkommt, wird eben aus dem Nichts das nächste Hirngespinst ausgepackt, und weiter geht die Odyssee. Ganz ehrlich, verarschen kann ich mich auch selbst...
Noch schlimmer ist der ganze Rest wie Figuren oder Dialoge. Erstere sind so ekelhaft eindimensional, zweitere geradezu peinlich. Der neue Sidekick Clarice nervt schon durch ihre konstruierte egomanische Haltung, um dann schön berechenbar geläutert zu werden. Auch Annabeths Gräuel gegen den (*schauder*) anderen bescheiden geschriebenen Sidekick Tyson - der mal so richtig nervt - ist so ein Storytwist, dem man rein gar nichts abgewinnen kann. Letztlich sind die Effekte als nicht mehr als bemüht anzusehen, mehr als "trashig" kann man da nicht resümieren.
Während Teil 1 noch recht leidliche Schauwerte offenbaren konnte, ist das Sequel nun eine der uninspiriertesten Fortführungen einer Idee. Der Film nervt ohne Ende, mehr kann ich als Fazit auch nicht herauskitzeln.