Diese Kritik enthält Spoiler.
Endlich kann ich auch meinen Senf zum hier vieldiskutierten Drama abgeben, und ich bin sehr angetan von dem, was ich gesehen habe.
Zuerst mal die negativen Auffälligkeiten. Die Story wirkt in der Sklavenzeit ein bisschen unorthodox. Ein übergespannter Spannungsbogen fehlte mir hier ein wenig, und die Stationen der Geschichte wirkten ein wenig unsortiert. Das kann jedoch auch an den Überlieferungen Northups gelegen haben, deswegen möchte ich das mal nicht zu sehr in die Wagschale werfen. Ganz schwach war der Soundtrack. Ja, man könnte mir jetzt wieder Hans Zimmer-Bashing vorwerfen, aber ganz ehrlich, hier wurde rein gar nichts passend musikvertont. Ganze vier Noten, die verschiedene Instrumente spielen - nein, sorry, das war mal gar nix. Außerdem hätte man so manches Trauerweidenbild einfach mal weglassen sollen.
Das war´s aber schon wieder mit der Schelte, denn sonst ist das Werk erschreckend, intensiv, und ständig ist man erschüttert über die unmenschliche Behandlung, die hier ungeschönt gezeigt wird. Das Thema ist wichtig und zeigt eine Seite der USA, die man lieber mal gerne ganz tief vergraben hätte. Manche Szenen wie Solomon am Strick werden tatsächlich bis zum Äußersten ausgeschlachtet und funktionieren einfach. Endlich mal wieder ein Film, der sich Spannung und Entsetzen nicht mit unnötigem Geschnipsel versaut.
Auch die Darsteller sind ausnahmslos der Grund dafür, dass die Oscar-Nominierungen gerechtfertigt sind. Ich kann hier wirklich niemanden so wirklich hervorheben, da jeder - selbst Brad Pitt in seiner Minirolle - alles aus seinen Figuren herausholt.
Fazit: Uff - sag ich nur. Der Film hat mich da gepackt, wo ich doch ein wenig empfindlich bin, und selbst bei so kleinen Macken war das wieder ein Kinoabend der besonderen Sorte.