Guter Film, den Daniel Barber gedreht hat. Eine schöne Inszenierung mit feiner Bildsprache, der wahrscheinlich nur ein begrenztes Publikum ansprechen wird, da es ein Western ist, der kurz nach dem Ende des Krieges spielt, indem Frauen die Protagonisten sind. Hier leben die Frauen alle auf dem Land und warten auf die Männer, Väter und Brüder, die in den Krieg gezogen sind. Zwei weiße Frauen und eine „Sklavin“ die mehr eine Freundin ist, versuchen wie so viele verzweifelte Frauen damals, ihre Farm am Laufen zu halten. Währenddessen stromern Soldaten umher, die alles vernichten was sich ihnen in den Weg stellt.
Sehr behutsam und still inszeniert zeigt dieses Drama, welche Probleme eine ganze Nation hatte, oder hat, wenn die Männer in den Krieg ziehen, und Frauen ihren Mann stehen müssen.
Sehr naturverbunden und einfach, minimal im Aufwand, ist dieser Film, weder Fisch noch Fleisch, welcher jedoch ein packendes Thema aufnimmt, über weite Strecken nicht ganz überzeugen kann, da ihre Darsteller wenig Raum für Entwicklung bekommen. Fast einem Kammerspiel ähnelnd, wirkt dies doch schnell langatmig trotz seiner kurzen Laufzeit. Ein netter feiner Film, bleibt es allemal, der jedoch wenig wenn gar keine Nachwirkung zeigt. Wahrscheinlich liegt es daran, dass der Film an seinen Zuschauern scheitern wird. Denn er ist weder guter Western, jedoch ein Frauenfilm, der in dieser Zeit spielt. Wer soll sich also bitte diesen Film ansehen? Ich habe ihn gesehen, aufgrund der Tatsache das Western und Frauenfiguren heut zu Tage Konjunktur haben. Ich erinnere mich an "Jane got a Gun", mit Natalie Portman, der weitaus griffiger daherkommt. The keeping Room bleibt dennoch ein guter Film, der das meiste richtig macht, die Wirkung jedoch verfehlt. Bereut habe ich die Sichtung aber nicht.
Kritik von WilliamWhyler
Gesehen: April, 2016
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