Man merkt, das Besson für den Film ( mal wieder) nur die Eingangssequenz im Kopf hatte. Ein Koffer der an jemanden anderen gekettet wird und dann in eine irrwitzige Situation gerät. Welche das ist? Tja, da fängt dann das Manko an, was stark startet, das Intro ist super, lässt dann leider schnell nach. In 08/15 Manier wird hier eine NIKITA 2014 wieder reanimiert, und alles wirkt altbacken und am Reisbrett schnell entworfen. Besson macht nur noch Filme wenn er Lust hat und verseucht heut zu Tage mit schnellen Kopflosen Actionreißern den Film des 21. Jahrhunderts . Was den philosophischen Teil des Films angeht, so könnte man die Erfahrungen der Protagonistin als Lebenswunder bezeichnen. Auch die anfänglichen Schnittsequenz ist toll gemacht, mehr sei hier jedoch nicht gesagt. Was in den 90er noch innovativ visuell war, zieht heute leider nicht mehr. Ein guter Filmanfang ( 10 min) ist daher niemals ein Garant für eine gute Filmgeschichte. Auch wenn die Hauptdarsteller überzeugen, allen voran Scarlett und Mr. Freeman, wirkt es doch lustlos, müde und einfallslos inszeniert. Schön ist jedoch, dass er den Kult der 90er auch nicht einfach so aufgibt. Das Paris und Europa meist eine Rolle spielen. Ja, ein wenig Retro tut auch gut. und wer kann Verfolgungsjagden besser als der LUC? Aber der Rest? Solide gemacht auf jeden Fall doch trotz allem, kein Besson den man in seiner Filmografie nennen muss. Man vermisst einen Gary Oldman, gut Morgan Freeman spricht für sich und wie immer nicht der Film die letzten 20ig Minuten dann wieder gut Fahrt auf. Unglaubwürdig? Auf jeden Fall. Übertrieben? Aber sicher. Doch kennen wir dieser Schema nicht? Schade. Besson war mal ein klarer Anwärter für Klassiker ( Nikita, Leon der Profi, 5th Element etc., sind ja schon welche, oder?) jetzt wirkt LUCY einfach nur noch langweilig und ausgelaugt. Dieser Mann kann sich einfach nicht mehr neu erfinden, das ist schade, denn Talent hat er allemal, vielleicht sollte er mal Filme drehen, die er nicht selbst geschrieben hat. Das würde helfen. LUCY, ist jedenfalls nicht der erhofft große Wurf geworden, und das ist bedauerlich, für den Anspruch des Herrn Besson.