Sein Spiel, seine Erscheinung und dieses unberührt scheinende Schauspiel, machen es dem Zuschauer nicht leicht, einen Zugang zu Django zu finden. All das Zigeuner Leben, die Aufnahmen und Stimmung sind gut einfangen, sein Spiel, doch zu wenig Persönlichkeit? Sperrig ist der Künstler, seine Gesinnung und Arroganz.
Trotzdem mag der Funke nicht so recht überspringen. Zu un-aufgeregt, zu belanglos agierend, doch vielleicht war Reinhard, ja wirklich so. Ich weiß es nicht, den obwohl das Szenenbild , die Geschichte und alles Andere stimmt, kann der Film, die Persönlichkeit Djangos und sein Schaffen nicht recht in den richtigen Blickpunkt rücken. Die Nazi Gängelei, das ewig umher ziehen, das Spielen in Kneipen und zu vielen andern Möglichkeiten ist mehr als perfekt eingefangen, die Musik entfaltet seinen Zauber.
Ein guter Spielfilm, indem der Schauspieler Reda Kateb einmal mehr brilliert, den Schnauzbart gestutzt, sein Auftreten elegant, fast schon schmierig und seine Zigeunerhafte Eloquenz lassen ihn überzeugt und doch nicht selbstsüchtig erscheinen. Die Familien-Bande bleibt stark, wenn es auch der Film nicht ganz so schafft zu überzeugen. Viele längen machen das dranbleiben mühsam, Zigaretten und Schnaps, unausgesprochenes und Blicke, die zu deuten bleiben. Wunderbare Drehorte, schöne Kamerabilder bekommt man zu sehen. Wobei die Darstellerin, die Djangos Mutter spielt, eine bravouröse Leistung bietet. Klasse Rolle.
Für mich ist und bleibt der Musiker Reinhardt einer der größten Gitarrenspieler, neben Al DiMiola und Pat Metheny. Ich hätte ihm ein würdigeres Denkmal gewünscht, im Format von Walk the Line. Möglicherweise und Hoffentlich gibt es noch weitere Filmemacher, die sich diesem großen Musiker zur Brust nehmen, und weitere Geschichten aus Django´s Leben erzählen. Es bleibt ein Requiem des Künstlers. Seine Musik wird immer weiterleben, danke Django Reinhardt und danke auch an Etienne Comar, für ein Regiedebüt erstklassig.
Kritik von WilliamWhyler
Gesehen: März, 2018
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