Gute Neuverfilmung eines der ersten Bücher von King, die er noch in der Wäschekammer eines Trailerparks geschrieben hat. Die Geschichte simple gehalten, kam King die Idee, als er in einer Wäscherei arbeitete um sich und seine Frau und die beiden Kinder zu ernähren, denn da konnte er vom Schreiben noch nicht alleine leben. Er sah Mädchenduschen die einzelne Vorhänge hatten, Jungs hatten das zu dieser Zeit nicht in Gemeinschaftsduschen. Dann kam er auf die Idee, dass ein Mädchen in eben nicht einzelnen abgetrennten Dusche, ihre Tage bekäme. Mit dem Schritt zur Frau würde sie sich aber den Peinigern stellen müssen, aber wie? Telekinese war die Antwort.
Ein junges Mädchen, Carrie, gut und verschüchtert dargestellt von Chloe Moretz, erlebt unter der Mädchendusche in der Schule ihre erste Periode. Ab da an hat sie übersinnliche Fähigkeiten, und kann mit telekinetischen Kräften ihre Umgebung beeinflussen. Die Story ist simple, die Handlung den Platz in der „Gesellschaft“ finden, das los lösen von der Mutter, all das ist nicht viel, was es gilt visuell umzusetzen, jedoch viel, wenn es um das Leben eines Menschen geht.
Juliane Moore, als Mutter top besetzt, weiß hier die exzentrisch krank gläubige alleinerziehende überzeugend zu geben, die in dem Herrn, Jesus, ihre Erlösung findet und sich ab und an selbst kasteit.
In der Geschichte des erwachsen werden, Hoffnungen und Ängste und der problematischen Beziehung zu ihren Mitschülern, offenbart sich der Plot der Geschichte. Obwohl Ende der 70er geschrieben, ist das Thema des Mobbings, damals noch nicht unter dem Namen bekannt, doch hoch aktuell und stellt die Frage, was würde man nicht alles tun um der Missgunst und der Häme der Mitschüler zu entkommen?
Wie weit würde man selber gehen, wenn man könnte, so wie es Carrie kann?
Die Neuverfilmung des Brian de Palma Klassikers, (Für mich die Einzig relevante Verfilmung, denn es gab mehrere) erfindet das Rad nicht neu, und bleibt an der Erzählung des Grusel Horror Meisters und seiner Literarischen Vorlage weitgehend treu. Das man das Thema in die Neuzeit mit Internet und Smartphone Technologie gehievt hat, entstaubt den Klassiker im positiven Sinne und trifft damit genau den Nerv der heutigen Jugend (Selbstdarstellung und Coolness etc.).
Sicherlich Kennt ein jeder aus seiner Schulzeit jemanden, der ein „Outsider“ war, den man vielleicht auch hätte besser behandeln sollen, hier bekommt man die Geschichte visuell mit guter Kameraarbeit serviert, kann sich zurück lehnen und seinen Gedanken freien Raum lassen zur eigenen Interpretation.
Die Darsteller sind durch die Bank weg überzeugend, allen voran die junge und leider nicht immer (ich bin das verängstigte Häschen) überzeugend agierende Chloe Moretz; da war die junge Sissie Spacek ( Sie wäre fast nicht zum Vorsprechen gegangen, da sie so einen Schiss hatte) wesentlich talentierter, aber das nur als Randnotiz.
Ein Remake kann man nicht besser machen. Heut zu Tage stehen den Filmemachern, und das hat Kimberly Peirce wirklich fein hinbekommen, weniger ist mehr, viel mehr Möglichkeiten zur Verfügung als damals de Palma. Die Effekte sind besser, alles Schöner und klarer herausgearbeitet.
Das Ende lässt keine Wünsche übrig, und so muss alles sein blutiges Ende nehmen.
Simple Geschichte mit visueller Stärke gut serviert, mehr kann man nicht verlangen, denn mehr gibt der Roman ja auch nicht her.
Kritik von WilliamWhyler
Gesehen: November, 2015
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