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Vitellone

Kritik von Vitellone

Gesehen: November, 2018

Ein Schauermärchen in rot und blau. Gleichsam Höhepunkt, Richtungsweiser und Mittelpunkt in Dario Argentos exzentrischem Schaffen. Farben und Figuren überzeichnet, Darsteller und Szenen von überbordender Intensität. Argentos Kamera dringt in alle Windungen des verwunschenen Hexenhäuschens ein, ergründet Wände und Ecken, ausstaffierte Hallen, unterkühlte Schwimmbäder und düstere Kämmerchen. Das grelle Kunstblut tropft, der kongeniale Gobline-Score wabert über die Tonspur. Formvollendete Stilistik drängt die belanglose Handlung in den Hintergrund. Hier reagieren Farbe und Form, verdichtet zu einer bedrohlichen Atmosphäre, welcher es einzig und allein darum geht, dem Gefühl von Angst eine Kontur zu verleihen. Es sind faszinierende Albtraumlandschaften, welche Suspiria vom Okkultismus getrieben in inszenatorische Perfektion hüllt. Ein suggestiver Rausch, der unaufhaltsam von seiner fiebrigen Stimmung vorangetrieben wird. Ein formvollendeter Genuss, dem man sich wieder und wieder hingeben kann.

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