Moviebreaks Filmnacht Nr. 17 – Thema: „Mignight-Movies“
John Waters und der subversive Exzess des Abartigen. „Pink Flamingos“ spottet eigentlich jedweder ernsten Auseinandersetzung, geht es John Waters doch primär darum anzuecken. Der mittlerweile zum Kult-Regisseur avancierte Amerikaner lässt seiner Wut auf die Gesellschaft freien Lauf und versammelt ein Obskuritäten-Kabinett voller Grenzüberschreitungen und widerwertiger Perversionen. Wer die Welt von „Pink Flamingos“ betritt, der lässt sich auf 90 Minuten Inzest, Kannibalismus, sexuellem Missbrauch, Mord und noch sehr viel mehr ein. Damals wohl ein ordentlicher Schlag ins Gesicht des prüden Amerikas, denn mit dem Fehlen jeglicher Moral zersetzt Waters alles, was dem normalen Spießbürger heilig erscheint. Klingt großartig? Könnte es auch sein, hat jedoch zumindest bei mir seine Wirkung zu großen Teilen verfehlt. Seltsamerweise war „Pink Flamingos“ nicht im Stande mich zu schockieren oder abzustoßen, überhaupt eine Reaktion auszulösen. Ungerührt ließ ich das Spektakel über mich ergehen, was letztlich bleibt ist immerhin der Gedanke dahinter.