Ein Mogwai darf nie Sonnenlicht ausgesetzt sein, es darf kein Wasser berühren und man darf es nie nach Mitternacht füttern. Diese drei Regeln sind längst ins popkulturelle Langzeitgedächtnis eingegangenen und fast jeder weiß, was bei Missachtung der selbigen passiert. Dann werden nämlich aus den süßen Mogwais ihre zerstörerischen und äußerst ungemütlichen Verwandten, die Gremlins. Im familiären Kleinstadtidylle kommt es natürlich zu dieser unausweichlichen Katastrophe und die gemütliche Stimmung wandelt sich schnell in eine anarchisch chaotische. Vorgetragen wird das mit humoristischen Einschüben und einigen stimmigen Witzen. Auf eine liebenswerte Art ist das äußert charmant, nur der Grusel kommt dabei entschieden zu kurz. Wie so viele Werke der 80er ist auch „Gremlins“ stark in seinem Jahrzehnt verwurzelt. Bereits der Mix aus Familienkomödie und Horrorfilm ist stellvertretend für die damalige Zeit. In Kombination mit dem weihnachtlichen Setting macht das „Gremlins“ zu einem Film, der letztlich wohl besser in den Advent als den Horrorctober gepasst hätte. Der enorme Kultfaktor des Films ist nur zu leicht verständlich, denn gerade als filmischer Erstkontakt zum Genre dürfte er bei Heranwachsenden wohligen Grusel auslösen. Als frühjugendliche Prägung ist „Gremlins“ damit sicher relevant, losgelöst von jeglicher Nostalgie kann der Film den kultisch geschürten Erwartungen aber nicht ganz nachkommen. Ja, Joe Dantes Film ist noch immer ein unglaublicher Sympathiebolzen, wohlwollend muss man ihn aber als aus der Zeit gefallen bezeichnen.