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Vitellone

Kritik von Vitellone

Gesehen: November, 2018

Fast schon kammerspielartig operiert Quentin Dupieux in seinem neuesten Film Au Poste - nicht zuletzt deswegen, weil er ihm die Bühne des Theaters überlässt. Alles beginnt nach Maß, erwartungsgemäß unerwartet. Eine eigentlich alltägliche Situation, ein Dirigent inklusive Orchester, wird von Dupieux dadurch entfremdet, dass der Dirigent nackt ist, dieser Umstand jedoch von niemandem als seltsam wahrgenommen wird. Etwas Bekanntes auf obskure Weise verzerren und doch so tun, als wäre alles wie immer. Eine Art von Humor, die für Dupieux seit jeher charakteristisch ist. In Au Poste kommt diese Visualität jedoch nur bedingt zum Einsatz. Stattdessen fokussiert sich der Film merklich auf seine Dialoge, begibt sich erzählerisch stärker in einen konventionellen Rahmen. Immer wieder wirkt es so, als würde Dupieux sich selbst einschränken, seinen Irrsinn etwas zügeln wollen. Nach und nach verlagert er seinen Film dann doch ins Surreale, spielt mit mehreren Ebenen und schafft ein angenehm komplexes Verwirrspiel. Mit 73 Minuten Laufzeit stellt Au Poste wohl nur eine amüsante Fingerübung dar. Skurril und absurd, auf groteske Weiße witzig und dennoch mit einem bitteren Nachgeschmack versehen. Schließlich hat Quentin Dupieux schon mehr als einmal bewiesen, dass er das alles auch eine Spur abseitiger, lustiger und verrückter auf die Leinwand zaubern kann.

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