Ein Maler und seine Frauen...
"Bogey" ist für gewöhnlich gar nicht mein Fall. Der Typ hat für mich überhaupt nichts Anziehendes. Aber er ist inzwischen Kult.
Bei seinen ikonischen Rollen des Sam Spade, Philip Marlowe und Rick Blaine gehen andere Filme leider unter.
Oder wusste hier jemand, dass Humphrey DeForest Bogart ( so sein Geburtsname ) in einigen frühen Filmen mit Bette Davis gespielt hat, darunter "Opfer einer großen Liebe", wo sie eine todkranke Erbin spielte, der auch eine Operation nicht mehr helfen kann?
Ebenso dürfte seine Hauptrolle in "Die zwei Mrs. Carrolls" untergehen.
Hier spielt er einen neurotischen, in London lebenden Amerikaner, der höchst beunruhigende Bilder malt. Nein, nicht beunruhigend schlecht, sondern Angst einflößend. Er malt seine aktuelle Frau als "Todesengel"...
Barbara Stanwyck is in danger...
Als zweite Frau des Malers wirkt sie auf jeden Fall sympathischer als dieser abgebrochene Riese ( Bogey war nicht sehr groß ), der so ungemütlich sein kann, speziell wenn ein Rivale aufkreuzt. Ob da Penisneid aufkommt?
Immerhin ist der aufkreuzende Rivale ein ehemaliger Verehrer der Schönen und immer noch sehr interessiert an ihr. Außerdem ist er in jeder Beziehung sympathischer als dieser Maler. Ich mochte ihn auf Anhieb und bin mir sicher, anderen Zuschauern wird es auch so ergehen wie mir.
Der Zuschauer kommt bald hinter das Geheimnis des Malers, aber das ist nicht schlimm, denn die Inszenierung ist so schaurig schön ( es regnet ständig, wie ungemütlich ).
In Nebenrollen erfreuen uns:
Alexis Smith als mögliche Nachrückerin für die Ehefrauen, Nigel Bruce als redseliger Freund des Hauses und Patrick O'Moore als Verehrer. Patrick war 1945 bereits in "Konflikt" an der Seite von Bogart und Smith zu sehen.
Besonders lustig sind die Auftritte von Anita Sharp-Bolster. Ihre Spezialität waren überkorrekte Adelsdamen und Haushälterinnen.
Hier ist sie Christine, eine übelst gelaunte Haushälterin, aber die gute und sehr fromme Seele des Hauses.
Ich hoffe, Ihr bekommt die Gelegenheit, diesen Thriller zu sehen, den es merkwürdigerweise noch immer nicht als DVD-Release mit deutscher Tonspur gibt.