Horror zählt überhaupt nicht zu meinen Lieblingsgenres und ich besitze auch nur eine Handvoll Filme die dieser Kategorie zuzuordnen sind. Einen davon krame ich immer wieder gerne mal heraus und das ist Event Horizon aus dem Jahre 1997 von Paul W.S. Anderson, unter anderem bekannt für das Resident Evil-Franchise, Mortal Kombat oder Alien vs. Predator, wahrlich keine herausragenden Perlen der Filmkunst und als solche würde ich auch Event Horizon erst einmal nicht bezeichnen.
An der Kinokasse gefloppt baute sich der Film über die Jahre eine Fanbase auf, und das nicht ganz unberechtigt, denn er versteht es, obwohl zahlreiche Elemente aus anderen Filmen "geliehen" wurden, doch eine unheilvolle Atmosphäre aufzubauen und überlässt dabei doch vieles der Fantasie des Sehers, da es im Film nur erwähnt oder einfach nicht gezeigt wird. Der Cast mit Laurence Fishburne, Sam Neill oder Jason Isaacs, die ihre Rolle routiniert herunterspielen, kann sich durchaus sehen lassen und in das Setting wurde ebenfalls viel Detailarbeit gesteckt. Die Handlung und die Dialoge sind zwar nicht oscarverdächtig aber ausreichend um den Film insgesamt zu einem gelungenen Mix aus Science Fiction und Horror mit einem gewissen Trashfaktor zu machen.
Erwähnt werden muß noch, daß die ursprüngliche Version des Films um einiges länger war, (mehr als 30 Minuten!) jedoch zahlreiche brutale Szenen entfernt werden mussten, da bei Testvorführungen angeblich Zuschauer ohnmächtig wurden und Paramount ob der gezeigten Gewalt-Szenen kalte Füsse bekam und den Film entschärfen ließ. Einige warten heute noch auf den Director´s Cut, der von Anderson selber angekündigt war, aber gecancelt wurde, da das Filmmaterial zerstört oder einfach nicht auffindbar war. Für mich ist auch das Gezeigte mehr als genug und ich denke sogar, daß das Andersons bester Film ist - nur leider oft unterbewertet. Auf der Blu-ray ist ebenfalls ein sehr gelungenes Making-Of enthalten, das alle Fragen zum Film beantwortet.