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Tomofan

Kritik von Tomofan

Gesehen: März, 2018

Ob das überspitzte Karikieren des Generationenkonfliktes, die pure Exzentrik unserer Außenseiterprotagonisten oder der Wahn der Alkohol- bzw. Nahrungssuche - selten wurden die ausklingenden 60er derart skurril ironisiert und thematisiert, ohne dabei in Sentimentalisierung zu verfallen oder seine Charaktere der voyeuristischen Belustigung des Zuschauers auszusetzen. Withnail & I ist unverfälscht obskure Britenkomik in Reinform, die im versifften, regnerischen Drogensumpf London (auch ganz gerne als thompsonesques Setting bezeichnet) ihre an der Realität zerbrechenden Figuren findet. Withnail & I/Marwood sind zwei fucking Bastards, die unterschiedlicher kaum sein könnten und sich verzweifelt an den Scherben einer ramponierten Schauspielkarriere festklammern, teils, in Form von Withnail, mit einem extremen Hang zur Selbstgefälligkeit, teils von Angstvorstellungen und Minderwertigkeitskomplexen geplagt. Während sich eine morbide wahnwitzige Szene an die andere reiht und die Handlung in Booze, Fusel, Fluiden und Gefrierschutzmittel ertrinkt, findet Withnail & I immer wieder Momente der bissigen Kritik am untergehenden Hippiestern respektive der damit einhergehenden Veränderung der Gesellschaft und hält mit der letzten Sequenz eine bittersüße wie tief traurige Pointe bereit. Mit der konsequenten Ehrlichkeit einer Abrissbirne und einem feinen Sinn für Absurdität ausgestattet, schlägt sich Withnail & I durch die Widrigkeiten der illusorischen Zivilisation und die Tücken von Mutter Natur, um ein Dialogfeuerwerk par excellence auf den Zuschauer loszulassen. Also ihr perfumed ponces, nicht lang twaddeln, sondern in die Welt der lebenden Teebeutel stürzen.

 

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