Diese Kritik enthält Spoiler.
*Kann Spuren von Ironie enthalten*
*Kann Spuren von SPOILERN enthalten*
*Kann Spuren von Nüssen enthalten*
Lassen wir die Handlung erstmal auf uns wirken. Haie, die bei einem Unwetter in der überfluteten Stadt ihr Unwesen treiben. Seems legit... Fast! Aber wenn diese Haie, die nebenbei erwähnt aussehen, als wären sie mit Microsoft Paint oder ähnlichen hochwertigen Grafikprogrammen animiert, durch Wirbelstürme in die Luft gezogen und dort herumgewirbelt werden, sollte man sich doch langsam Fragen, was für eine Art von Drogen und wie viele bei The Asylum und vor allem beim Drehbuchautor Thunder Levin im Einsatz waren. Hilfe beim Schreiben der Dialoge hatte Herr Levin anscheinend von einigen Kindergartenkindern. Herrliche Naivität in so ziemlich jedem Dialog. Man muss allerdings eins sagen: Fantasie hat der gute Thunder. Leider wohl etwas zu viel.
Nehmen wir als Beispiel mal die letzten 15 Minuten, da dort am meisten passiert. Zunächst entstehen die bereits angesprochenen und auch für den Film namensgebenden Hai-Wirbelstürme. Die Animation á la Microsoft Paint der Haie habe ich ja bereits erwähnt und davon fliegen jetzt je ca. 200 (grobe Schätzung) in drei (ja, nicht einem oder zwei, nein ganze drei!!) ebenso hervorragend schlecht animierten Wirbelstürmen durch die Gegend. Nachdem dann beschlossen wurde, die Wirbelstürme mit Bomben zu zerstören, welche aus einem, neben dem Hai-Wirbelsturm in der Luft stehenden, Helikopter abgeworfen werden. Bei zwei der drei Wirbelstürme sind sie erfolgreich, aber beim dritten funktioniert es nicht und ein Hai hält sich, ebenfalls ohne Probleme, an dem neben dem Tornado in der Luft stehenden Helikopter fest, indem er in die Kufe beißt. Beim Versuch diesen zu beseitigen, fällt die Heldin mit dem Hai vom Helikopter und wird im Fallen von diesem gefressen. Ohne viel großes Drama, innerhalb von knapp vier Sekunden stirbt mal eben ein Hauptcharakter. Kann man so machen, muss man aber nicht. Da man allerdings sowieso keine Bindung zu irgendwelchen Charakteren bekommt, ist es auch für den Zuschauer weniger traurig, wenn mal einer stirbt. Eigentlich ein cleveres Konzept :D . Aber dann, knapp zehn Minuten später, nachdem die übrigen Helden den letzten bösen Hai-Tornado besiegt haben und noch vereinzelt Haie durch die Stadt fliegen, sieht der männliche Held, wie ein Hai auf seine kleine Helden-Familie hinzu fliegt. Er schubst diese zur Seite und spring beherzt, mit der laufenden Motorsäge voraus, dem Hai direkt in den Magen (wenn nicht sogar bis in den Enddarm). Der Hai fällt zu Boden und die untalentierten Schauspieler, die die Familie spielen, versuchen traurig auszusehen (nein, sie schaffen es nicht) und man hört plötzlich die Motorsäge. Der Held sägt den Hai von innen (!!) auf und hat ganz zufällig die vor zehn Minuten verschluckte Heldin (am Stück) im Hai gefunden und diese dann auch noch rettet. Sie kann ja von Glück reden, dass er sie nicht mit der laufenden Motorsäge bei seinem todesmutigen Sprung getroffen hat. Nach diesen Finale Furioso kommt dann endlich der Abspann, den sich die meisten, die so lange durchgehalten haben, wahrscheinlich schon seit 30 Minuten ersehnt haben.
Die Schauspieler sind wie angesprochen leider alle so talentfrei, dass diese auch den Film nicht retten können. Die spezial Effekte sind, wie ich auch schon öfter erwähnt habe, teilweise fast gruselig, weil sie so schlecht sind, allerdings ist man dies von The Asylum nicht anders gewohnt. Was mich aber schockiert hat, war die Tatsache, dass man bei The Asylum inzwischen schon Motorradpolizisten am Computer animieren muss.
Aber wer bei einem Film mir dem Namen "Sharknado" aus dem Hause The Asylum ernsthaft mit einem guten Film gerechnet hat, dem ist auch nicht mehr zu helfen. Der Film sorgt für einige Lacher, wovon der ein oder andere bestimmt auch vom Regisseur und von The Asylum gewollt war. Wie alle The Asylum Filmen kann man den Film sehr gut mit ein paar Freunden und einem Kasten Bier (oder zwei oder drei... am besten man läd den Besitzer des örtlichen Getränkehandels mit ein) gucken und sich über ihn lustig machen. Aber auch alleine kann man als Trash-Fan durchaus zu Sharknado greifen, da er zumindest für The Asylum schon überdurchschnittlich gut ist! :D
Vier Punkte!
Tikus09
PS: Die oben erwähnten Nüsse sind übrigens einer Umformulierung zum Opfer gefallen :D