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Stu

Kritik von Stu

Gesehen: Februar, 2014

Akiva Goldsman verdient seine Brötchen eigentlich als Autor und Produzent. Für sein Drehbuch von Ron Howards „A Beautiful Mind“ erhielt er den Oscar und für seine Produktionsarbeit für die „Paranormal Activity“-Reihe schickt er im jährlichen Abstand neue Teile des erfolgreichen Horror-Franchise in die Welt hinaus. Als Regisseur versuchte er sich zuvor nur bei TV-Serien. Mit „Winter’s Tale“, der Adaption eines Romans von Mark Helrpin aus den 1980er Jahren, versucht sich Goldsman nun also mit der Inszenierung eines Spielfilms. Ein Werk über die große Liebe, das Schicksal, den ewigen Kampf zwischen Hell und Dunkel und ein magisches Pferd. Phantastisches Kino also, welches unter der Führung von Goldsman zu einer hübsch bebilderten Schmonzette wird. Die edle Optik von „Winter’s Tale“ beinhaltet vor allem eines: Symboliken. Egal ob aus der Märchenwelt oder direkt aus der Bibel. Akiva Goldsman bedient sich ungehemmt an bekannten und botschaftsträchtigen Bildern. Ob nun ein weißes Pferd mit Lichtflügeln gen Himmel fliegt, oder ein Neugeborenes von seinen Eltern mittels zweckentfremdeten Miniaturboots auf der See vor New York ausgesetzt wird. Diese lebenden Skizzen drückt „Winter’s Tale“ seinem Publikum ohne Wenn und Aber auf die Netzhaut. Das ist verschmerzbar, würde die märchenhaften Geschichte Drumherum wenigstens funktionieren. Doch wer nicht gerade ein enthusiastischer Romantiker ist, sollte sich auf einiges gefasst machen. Regisseur Goldsman verwechselt beim dargebotenen Kampf Gut gegen Böse sowie der Liebelei zwischen dem Dieb Peter und der sterbenskranken Beverly zu oft das Schwärmerische mit purem, klebrigen, dickflüssigen Kitsch, der nicht berührt, sondern in seiner schwallenden Penetranz jegliche Form von Empathie und Faszination für „Winter’s Tale“ schon im Keim erstickt. Dabei gelingen Goldsman und seinem Kameramann Caleb Deschanel durchaus große Bilder voller Prunk und Eleganz zu erschaffen und einzufangen. Zu schade, dass diese meist nur die Bühne bieten für Dialoge auf dem Niveau eines Groschenromans, der mit schwelgerischen Voice Overs unterfüttert wurde. „Winter’s Tale“ hat das Problem, dass er innerhalb seiner romantischen Attitüde der Maßlosigkeit verfällt und wenn der phantastische Teil der Geschichte auch nicht immer gelungen ist, so verbergen sich hier doch immerhin angenehme Details. Die Gehilfen des dämonischen Pearly (Russell Crowe) erinnern z.B. ein wenig an die grauen Männer aus „Momo“, nur dass sie hier aus dem klassischen Gangsterfilm entsprungen sind. Allgemein, das Böse wirkt so viel interessanter als der brave Konterpart. Russel Crowe als Gangsterboss mit finstrer-diabolischem Background verfällt zwar dem Overacting, als Gegenstück zum hier eher auf Sparflamme agierenden Colin Farrell ist seine Performance allerdings eine durchaus willkommende Abwechslung. Abseits von den beiden leading men bleibt die Darstellerriege unauffällig. „Downton Abby“-Star Jessica Brown Findlay ist als Beverly zwar hübsch anzuschauen, aber mehr hat sie auch nicht zu tun und Jennifer Connelly, die erst viel zu spät in die Handlung integriert wird und dann auch nicht mehr tun muss als Brown Findlay. Einzig der Gastauftritt von Will Smith überrascht und zeugt von spielerischer Leidenschaft. Smith als Teufel persönlich, ja, das ist durchaus sehenswert und ist ohne Abstriche das definitive Highlight von „Winter’s Tale“. Dass „Winter’s Tale“ einen Tag vorm Valentinstag in den Kinos startet, ist wirklich eine Punktladung. Der ideale Starttermin für solch eine Art von Film, denn wie bereits erwähnt, große, hemmungsloser Romantiker könnten mit Akiva Goldsmans Film durchaus zwei erhabene Stunden erleben. Wer jedoch eine fesselnde und vor allem funktionierende Geschichte erwartet und keine Lust hat sich Stars auf Autopilot anzusehen, der sollte sich den Erwerb eines Kinotickets vielleicht lieber noch einmal überlegen.

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