[...] Adam McKay („Die etwas anderen Cops“, „Anchorman“) wertet seine rasante wie bissige Satire mit allerhand Spielereien auf. Vor allem wenn es darum geht dem Publikum begreifbar zu machen, was in der Welt der Banken vor sich geht, feuert er gleich dutzende, schnell geschnittene Expositionen ab. Das alles ergibt einen zweistündigen Rausch, der so gut es geht auf Heroisierungen verzichtet und ganz ohne falsche Scheu das Finanzsystem als Welt der Gierhälse, Nimmersatts und Arschlöcher vorstellt. Dennoch hinterlässt der Film einen ambivalenten Eindruck. Zum einen ist es prachtvoll und bereichernd einen Film zu sehen, der komplexe Sachverhalte so zu erklären und stilisieren vermag, dass man endlich einmal genau versteht, warum das System 2008 zusammenbrach, ABER erneut stehen nur wieder die Banker im Fokus. Das Ergebnis der Krise wird zwar immer wieder wörtlich durchgekaut, aber bis auf marginale Szenen traut sich „The Big Short“ niemals die niederschmetternde, brachiale Wahrheit zu zeigen. Wortgewandte, reiche Männer sind eben auch für solch einen Samariterfilm wie „The Big Short“ attraktiver als eine Familie aus der Mittelschicht, die plötzlich vor einem Scheißhaufen steht, der mal ihre Existenz war. Am Ende bleibt also ein zwielichtiger Eindruck, aber er hinterlässt zumindest eine Message die so gut verständlich wie auch wahrhaftig und unumstößlich ist, auch weil sie sich so nahtlos in unsere heutige Zeit einfügt: Sorry, we’re fucked! [...]
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Kritik von Stu
Gesehen: November, 2015
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